DNA-Schäden auszubessern ist für gesunde Zellen überlebenswichtig. Wie ihnen das gelingt und welche Folgen ein Defekt dabei hat, untersucht die Molekularbiologin Joanna Loizou.
Jeden Tag passiert es etwa hunderttausendmal, in jeder einzelnen Zelle des menschlichen Körpers. Ob durch das Bombardement ultravioletten Lichts, das an einem sonnigen Tag durch unsere Hautschichten fährt, die stete Vergiftung einer Raucherlunge durch ihre Teerschicht oder simple Lesefehler beim Kopieren der Doppelhelix – das menschliche Erbgut ist eine permanente Baustelle, die auf ein flinkes und effizientes Reparaturservice angewiesen ist.
Das kann eine gesunde Zelle auch bieten, und das gleich in vielfacher Ausführung, erklärt die Molekularbiologin Joanna Loizou vom Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: „Insgesamt lassen sich die DNA-Reparaturmechanismen in sieben bis acht Kategorien einteilen. Für jede Art von Schaden an der Doppelhelix gibt es dabei den passenden Mechanismus.“ Egal ob ein einzelner oder gleich beide Stränge der strickleiterförmigen Moleküle gerissen sind, ob sich Chemikalien an die Erbsubstanz geheftet oder ihre langen Fäden über Kreuz verknüpft haben – jeder dieser biochemischen Notfälle löst eine andere Kettenreaktion aus, die den Schaden behebt.