Die Benzinpreiserhöhung soll drei Monate vor den Parlamentswahlen Subventionen für arme Familien finanzieren. Kritik am kostspieligen außenpolitischen Kurs Teherans.
Istanbul/Teheran. Nach den Protesten im Irak und im Libanon haben die neuen Unruhen im Nahen Osten jetzt auch den Iran erfasst. Mit Straßenblockaden, Protestmärschen und Parolen gegen das Regime machten zehntausende Iraner in mehreren Städten am Wochenende ihrer Wut über eine drastische Erhöhung der Benzinpreise Luft. Mindestens ein Demonstrant und ein Polizist sollen bei Auseinandersetzungen ums Leben gekommen sein.
Präsident Hassan Rohani will mit der Preisanhebung drei Monate vor den Parlamentswahlen im Februar neue staatliche Hilfen für arme Familien finanzieren, doch die Demonstranten fordern eine Rücknahme der Verteuerung. Die Proteste bereiten der iranischen Führung auch außenpolitische Sorgen: Angesichts der Unruhen muss sie entscheiden, wie viel Geld sie noch in die Unterstützung ihrer Verbündeten in Nahost investieren kann.