Kommentar

Immer wieder Österreich: Die Kunst des Blamierens

https://www.diepresse.com/5725222/blamage-in-lettland-em-casting-mit-horrendem-ausgang
https://www.diepresse.com/5725222/blamage-in-lettland-em-casting-mit-horrendem-ausgangAPA/ROBERT JAEGER
  • Drucken

Nur acht Monate nach dem 2:4 von Israel erlebten Österreichs Fußballer in Lettland die nächste Schmach. Von hochbezahlten Profis darf mehr verlangt werden.

Österreichs Fußballnationalmannschaft hat es geschafft, innerhalb von nur drei Tagen jegliche Form von Freude über die geschaffte EM-Qualifikation in Tristesse zu verwandeln. Das Duell mit Lettland mag zwar sportlich bedeutungslos gewesen sein, die Leistung des ÖFB-Teams und das Ergebnis (0:1) aber waren unentschuldbar.

Dabei darf es keine Rolle spielen, ob Österreich mit der A- oder B-Elf bei der Nummer 143 der Weltrangliste antritt, ob der Rasen in schlechtem Zustand ist oder die Startelf gleich an neun Positionen verändert wurde. Teamchef Franco Foda schickte durchwegs gestandene Profis auf den Platz, zehn der 14 eingesetzten Akteure verdienen ihr Geld in der deutschen Bundesliga. Derartige Leistungen werden zwischen Leverkusen und Berlin gewiss nicht geduldet, auch können die Spieler allesamt mehr, ansonsten stünden sie dort nicht unter Vertrag.

Noch viel schwerer als die Niederlage – Lettland war in vorangegangenen neun Qualifikationsspielen punktelos geblieben und hatte nur zwei Tore geschossen – wiegt die Schädigung der Reputation des österreichischen Fußballs. Es gibt immer noch so etwas wie Ehre. Beim Versuch, sofern es denn überhaupt einer war, diese zu bewahren, ist das ÖFB-Team am Dienstagabend kläglich gescheitert. Die letzte Blamage lag mit dem 2:4 in Israel immerhin schon acht Monate zurück. Immer wieder Österreich.

("Die Presse", Printausgabe 21.11.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.