Pop

Songs, die bange Momente feiern

„No songs of praise or thanks to give“, singt John Southworth berauschend tonlos.
„No songs of praise or thanks to give“, singt John Southworth berauschend tonlos.(c) Colin Medley
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John Southworth, am Samstag zum ersten Mal live in Wien, ist einer der begnadetsten Singer/Songwriter Kanadas. Sein jüngstes Album ist eine Ode an die Nacht. Eine Entdeckung.

Das Cover zeigt eine bizarr aussehende Gesellschaft auf offenem Feld. Von der Kleidung her erinnern die Menschen an Pilger. Sie starren in Richtung eines von Wäldern gesäumten Starkstrommasts, als ob sie die Herabkunft eines Messias erwarten würden . . .

Das Bild konveniert nicht wirklich mit den Liedern des 47-jährigen englisch-kanadischen Songwriters John Southworth. In dessen Kunst, die beständig zur Nachtseite der Existenz geneigt ist, werden keine einfachen Lösungen vorgestellt. Auch nicht in einem Song wie „The Luddite“. Zu einer wehen Melodie entwickelt Southworth hier seine sublime Vision eines Maschinenstürmers. Das Lied erinnert zart an den heroischen Arbeitskampf englischer Textilarbeiter, die, nach ihrem fiktiven Anführer Ned Ludd benannt, als „Ludditen“ in die Sozialgeschichte eingegangen sind.

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