AMS

Ein Großraumbüro für Arbeitslose

Einzelcoaching oder Jobsuche im Großraumbüro – Arbeitslose haben die Wahl.
Einzelcoaching oder Jobsuche im Großraumbüro – Arbeitslose haben die Wahl. (c) Akos Burg
  • Drucken

Erkrankung, Sucht und Schulden sind für Langzeitarbeitslose die größten Hürden bei der Jobsuche. In neuen Beratungszentren sollen sie sich ohne Druck auf den Arbeitsmarkt vorbereiten.

Wien. Eigentlich ist es ganz gemütlich hier: angenehmes Licht, ein Sofa und ein paar Schreibtische, an denen sich Arbeitslose durch Jobangebote klicken. Sogar einen Tischfußballtisch gibt es. Man nennt das hier, in der Beratungs- und Betreuungseinrichtung Itworks, den „offenen Raum“: Menschen, die kaum Chancen auf einen Job haben, sollen hier auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Oder besser: sich in einem geschützten Rahmen selbst darauf vorbereiten. Sie können sich jederzeit an die Berater wenden, wenn sie Fragen haben. Sei es zu ihrer Bewerbung, zu ihrer Pensions- oder zur Krankenversicherung.

Der „offene Raum“ steht exemplarisch für den großen Veränderungsprozess, den das Arbeitsmarktservice (AMS) in den vergangenen Jahren vorbereitet hat. Die Chancen von Arbeitslosen werden schon jetzt testweise von einem Algorithmus eingeschätzt, ab Mitte 2020 geht er in Echtbetrieb. Der Algorithmus teilt sie in drei Gruppen: Menschen mit hohen, mittleren und niedrigen Arbeitsmarktchancen. Das AMS-Geld soll so effizienter eingesetzt werden. Teure Programme wie die Facharbeiterintensivausbildung, die bis zu 30.000 Euro pro Teilnehmer kostet, soll nur noch bekommen, wer sie abschließt und einen Job findet. Das sind vor allem Menschen mit mittleren Chancen. Menschen mit guten Chancen traut das AMS zu, selbst Arbeit zu finden. Auch sie werden künftig weniger gefördert. Jenen mit schlechten Chancen bietet man einen Platz in Zentren wie Itworks an. Das kostet rund 1500 Euro pro Person und Jahr. Künftig soll es im monatlichen Durchschnitt 53.000 Plätze geben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.