Massenunruhen

Iraks Premier weicht der Wut

Demonstranten ziehen sich in Bagdad vor anrückenden Sicherheitskräften auf eine Mauer zurück.
Demonstranten ziehen sich in Bagdad vor anrückenden Sicherheitskräften auf eine Mauer zurück.(c) APA/AFP/AHMAD AL-RUBAYE
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Premier Abdul Mahdi gab Druck der Straße nach und trat zurück; mehr als 400 Tote seit Anfang Oktober.

Bagdad/Istanbul. Mit Freudenkundgebungen auf dem Tahrir-Platz in Bagdad haben Mitglieder der Protestbewegung im Irak am Freitag die Rücktrittsankündigung von Ministerpräsident Abdul Mahdi gefeiert. Mahdi stellte sein Amt zur Verfügung, nachdem der oberste Geistliche der Schiiten im Irak, Groß-Ajatollah Ali Sistani das Parlament aufgerufen hatte, dem Kabinett die Unterstützung zu entziehen. Sistani begründete seinen Appell mit dem brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten.

Mehr als 400 Menschen sind in den vergangenen Wochen bei Unruhen getötet worden. Der schiitische Populist Moktada al-Sadr hatte gewarnt, ein Verbleib von Mahdi auf seinem Posten wäre „der Anfang vom Ende des Irak“. Ein Regierungswechsel im Irak bringt allerdings nicht unbedingt eine Lösung der Probleme.

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