Klassik

Theatralik mit wenig Tiefgang im Konzerthaus

Die Wiener Symphoniker spielten ein finnisch-deutsches Programm.

Seit 2017 ist der 34-jährige Finne Santtu-Matias Rouvali Chefdirigent der Göteborger Symphoniker, und schon bereitet er sich auf seinen nächsten Karriereschritt vor: 2021 wird er Chefdirigent des renommierten Philharmonia Orchestra London. Eine mutige Entscheidung, wie sein Auftritt im Konzerthaus zeigte. Wie man sich effektvoll am Podium präsentiert, das weiß Rouvali. Aber nicht immer gelang es ihm mit seiner weit ausladenden, geradezu theatralischen Gestik, die Musiker entsprechend zu inspirieren.

Überraschend farb- und spannungslos geriet schon die sonst so effektvolle Tondichtung „Finlandia“ von Jean Sibelius. Auch bei dessen erster Symphonie blieben Wünsche offen. Rouvali setzte hier zwar auf kräftigere Farben, baute die Steigerungen gekonnt auf, wählte stimmige Tempi, zeigte aber nur wenig Affinität für die vielen intimen Stellen dieses Werks. Rätselhaft, weshalb er zwischen dem Scherzo und dem dann ziemlich plakativ auftrumpfenden Finalsatz kaum mehr als eine Atempause Zeit ließ.

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