Großbritannien

Boris Johnsons Rechnung geht auf

Nähen für den Wahlsieg: Boris Johnson setzt sich bei einem Betriebsbesuch in Derbyshire an eine Nähmaschine.
Nähen für den Wahlsieg: Boris Johnson setzt sich bei einem Betriebsbesuch in Derbyshire an eine Nähmaschine.(c) REUTERS (HANNAH MCKAY)
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Die Konservativen von Premier Johnson liegen vor der Unterhauswahl am Donnerstag klar voran und greifen nach der Mandatsmehrheit.

London. Es wird ausgerechnet Freitag, der 13. sein, an dem die Einwohner Großbritanniens in weniger als einer Woche das Ergebnis der bevorstehenden Unterhauswahl erfahren werden. Als klarer Favorit geht Premierminister Boris Johnson ins Rennen, nach jüngsten Umfragen liegen seine Konservativen bei 43 Prozent. Weit abgeschlagen folgt die oppositionelle Labour Party unter Jeremy Corbyn mit 32 Prozent. Und dennoch warnt der Politikwissenschaftler Matthew Goodwin: „Alles sieht nach einer Mehrheit für die Konservativen aus. Aber noch ist nichts entschieden.“ Warum nicht?

Tories

Die Regierungspartei hat den Wahlkampf in eine neuerliche Volksabstimmung über den Brexit umgewandelt. Die Frage des EU-Austritts ist das alles dominierende Thema, und 68 Prozent der Wähler bezeichnen nach einer YouGov-Erhebung den Brexit als das wichtigste Anliegen. Ihnen verspricht Johnson den EU-Austritt zum Stichtag 31. Jänner. Geschickt hat er sofort mit Beginn des Wahlkampfs alle Bemühungen darauf ausgerichtet, das Lager der EU-Gegner hinter sich zu scharren: Einerseits verwandelte er die Konservativen in vielerlei Hinsicht in die Brexit Party von Nigel Farage. Andererseits warb Johnson von Anfang an gezielt um Labour-Wähler, die 2016 für den Brexit gestimmt hatten. Scheinbar mit Erfolg: Umfragen zeigen, dass die „Red Wall“ von 80 Labour-Sitzen, die sich in einem Bogen von Wales bis Yorkshire spannt, mehr als bröckelt. Parteiloyalitäten zählen immer weniger: „Die Wähler sind volatil wie nie zuvor“, schreibt die British Election Study.

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