Analyse

Nordkorea: Zündet Kim Jong-un eine Weihnachtsrakete?

APA/AFP/KCNA VIA KNS/STR
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Die Staatschefs von China, Südkorea und Japan sind alarmiert: Der nordkoreanische Diktator plant offenbar den Test einer neuen Langstreckenrakete. US-Präsident Donald Trump wäre blamiert. Die Folgen könnten fatal sein.

Tokio/Pjöngjang/Peking. Nordkoreas Diktator Kim Jong-un hält die Welt auf Trab, insbesondere seine Nachbarstaaten. Chinas Staatschef Xi Jinping empfing am Montag in Peking den japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in zu Krisengesprächen. Unisono warnten die drei davor, dass über die Feiertage der Atomkonflikt mit voller Wucht zurückkehren könnte. Eine Schlüsselrolle im Ringen um eine friedliche Beilegung der Spannungen kommt China zu, das immer noch seine schützende Hand über den einstigen Verbündeten hält, aber merklich die Geduld verliert.

Schon Anfang des Monats hatte das nordkoreanische Regime US-Präsident Donald Trump unverhüllt mit einem besonderen „Weihnachtsgeschenk“ gedroht – für den Fall, dass die USA nicht zuvor einknicken und die Sanktionen gegen die Kim-Clique endlich lockern. Seit Außenminister Mike Pompeo dieser Tage ebenso unmissverständlich erklärte, die Vereinigten Staaten ließen sich zu keinem Ultimatum erpressen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Kim Jong-un wieder zuschlägt.

Alle Augen richten sich nach Sohae

Zwischen Washington und Pjöngjang spitzt sich die Lage seit Wochen zu. Man muss jetzt davon ausgehen, dass Nordkoreas Diktator sein nun schon zwei Jahre währendes Testmoratorium abbricht und in den kommenden Tagen eine vermutlich neuartige Langstreckenrakete testen lässt. Für dieses Szenario sprechen mehrere Indizien. Kim Jong-un hat für Ende Dezember das Zentralkomitee seiner kommunistischen Partei einbestellt. Das gilt als sicheres Anzeichen für einen politisch-militärischen Paukenschlag.

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