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2020, das Jahr des Dominic Thiem?

Dominic Thiem.
Dominic Thiem.(c) APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS
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Österreichs Ass dürfte die beste Phase seiner Karriere eben erst eingeläutet haben. Auf Grand-Slam-Ebene könnte schon in Australien der große Coup gelingen.

Sydney/Wien. Mit dem neu geschaffenen ATP Cup an den Austragungsorten Sydney, Perth und Brisbane startet die Tennissaison am Freitag ins Jahr 2020. Österreich ist eine von 24 teilnehmenden Nationen, angeführt wird die ÖTV-Equipe von Dominic Thiem, als Kapitän der heimischen Auswahl konnte Thomas Muster gewonnen werden. Über die sportliche Wertigkeit des Bewerbs, der quasi die Gegeninitiative der ATP zum vom Weltverband ITF organisierten Daviscup darstellt, wird im Vorfeld traditionell diskutiert.

Dass neben Thiem aber auch Rafael Nadal, Novak Djoković, Stefanos Tsitsipas oder Alexander Zverev in Australien aufschlagen, verleiht dem ATP Cup eine Menge Gewicht. Großer Abwesender ist Roger Federer, der sich vor dem ersten Saisonhöhepunkt, den Australian Open ab 20. Jänner, noch eine Pause gönnt.

Für Thiem stand ein Antreten frühzeitig fest, der Niederösterreicher startet zuversichtlich in seine  bereits zehnte (!) Saison als Profi. 2018 war die bislang erfolgreichste des Weltranglistenvierten, neben fünf Titeln stand er mitunter in den Endspielen der French Open und der World Tour Finals.

Mit Musters Expertise

Spielerisch wie mental hat der 26-Jährige in der abgelaufenen Saison zweifelsohne den nächsten Schritt gemacht, die Trennung von Langzeitcoach Günter Bresnik, einhergehend mit dem Beginn der Zusammenarbeit mit dem Chilenen Nicolás Massú, erwies sich als richtig. Und was bringt 2020 für Thiem? Mit Thomas Muster steht ein zusätzlicher Teilzeit-Coach ante portas, über ein mögliches Engagement des ehemaligen Weltranglistenersten berichtete die „Presse“ bereits Mitte Oktober.

In Sydney, wo Österreich zum Auftakt der Gruppenphase am Samstag (7.30 Uhr, live ServusTV) auf Kroatien trifft – die weiteren Gegner sind Argentinien (6. Jänner) und Polen (8. Jänner) –, gibt es einen ersten Testlauf. Vor allem für die europäische Sandplatzsaison inklusive der French Open in Paris kann sich Musters Einfluss und Expertise als Gewinn herausstellen.

Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres in Frankreichs Kapitale (ab 24. Mai) stellt für Thiem abermals den unumstrittenen Saisonhöhepunkt dar, nach zwei Finalniederlagen gegen Rafael Nadal kann das Ziel freilich nur der erste Major-Titel sein. Die Chancen dürften 2020 zwangsläufig wieder etwas steigen, weil auch Nadal nicht jünger respektive weniger verletzungsanfällig wird, Thiem hingegen soeben erst die beste Phase seiner Karriere eingeläutet haben dürfte. Obwohl dem Lichtenwörther schon bei den Australian Open der ganz große Coup zugetraut werden darf. Immerhin hat Thiem 2018 drei seiner fünf Titel auf Hartplatz gewonnen.  (cg)

Thiems Höhepunkte 2020

Australian Open (ab 20. 1.), Indian Wells (ab 9. 3., Titelverteidiger), French Open (ab 24. 5.), US Open (ab 24. 8.), Wien (ab 26. 10.), ATP Finals (ab 15. 11.).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2019)

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