In New York begann der Prozess gegen den früheren Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein. Egal, wie das Urteil ausfällt – gewonnen hat der Fortschritt.
Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.
Zwei Jahre, drei Monate und ein Tag mussten vergehen. Am 5. Oktober 2017 veröffentlichte die „New York Times“ einen Artikel, in dem mehrere Schauspielerinnen Vorwürfe gegen den mächtigen Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein erhoben. Er habe sie zu sexuellen Handlungen gezwungen. Fünf Tage darauf folgte eine Geschichte im „New Yorker“, die weitere Anschuldigungen enthielt. Darauf folgte die MeToo-Bewegung, ausgelöst von einem Tweet der Schauspielerin Alyssa Milano.
Wer schon einmal sexuell belästigt worden sei, solle mit „ich auch“ antworten, schrieb sie. Die Anzahl der Reaktionen war überwältigend. Bald zeigte sich, dass MeToo mehr war als nur ein viraler Hashtag. MeToo hat unsere Gesellschaft verändert, Unsicherheit war vielerorts die Folge. Was, darf man jetzt nicht mehr flirten? Gleichzeitig kamen unfaire Machtstrukturen ans Licht.