Konzerthaus

Beethoven war nur Zaungast

Fazil Say (Archivbild).
Fazil Say (Archivbild).(c) imago/Michel Neumeister
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Pianist Fazil Say brillierte im Großen Saal mit seiner eigenen „Troja-Sonate“ und enttäuschte als Beethoven-Interpret.

Am Mittwoch feierte Fazil Say seinen 50. Geburtstag, tags darauf gab er einen Soloabend. Wollte er nachfeiern? Kombinierte er deshalb seine „Troja-Sonate“ (2018) mit einem Gipfelwerk der Klavierliteratur, Beethovens „Hammerklavier-Sonate“? Say ist ein Wanderer zwischen zwei Klavierwelten, Klassik und Jazz bedeuten ihm gleich viel. Das zeigt sich auch in seiner von den Epen Homers inspirierten, fast dreiviertelstündigen Sonate. Sie basiert auf dem klassischen Formenkanon, zeugt ebenso von seinen Improvisationserfahrungen als Jazzpianist, nützt exzessiv die Klangmöglichkeiten eines modernen Klaviers. Gefordert sind kräfteraubende Motorik wie subtile Innigkeit. Ein trotz seiner Länge leicht fassliches Stück, das einen eigentümlichen Charme entfaltet. Vor allem, wenn man es mit solcher Vitalität und Liebe zu den Details spielt wie Fazil Say selbst.

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