Forschungsfrage

Warum verlieren Männer im Alter das Haar nur auf dem Kopf?

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Auf dem Kopf machen sie sich rar, doch der Bart bleibt wallend, und auch an anderen Körperstellen werden die Haare eher mehr als weniger.

Bis zu 150.000 Haare können auf menschlichen Köpfen – rund einen Zentimeter pro Monat – wachsen, sie bestehen hauptsächlich aus Keratin und Farbpigmenten. Evolutionär betrachtet erfüllen Haare mehrere Funktionen: Lichtschutz, eine Art Wärmedämmung und eine gewisse Feuchtigkeitsregulierung – und wohl auch letztlich einen bestimmten Wert bei der Partnerwahl, versprechen volle Haare doch gute Gesundheit. „Haare wachsen in Zyklen, ein Haarfollikel durchläuft dabei mehrere Phasen, die als Haarzyklus bezeichnet werden. In der Anagenphase (Wachstumsphase, die etwa zwei bis sechs Jahre dauert, Anm.) bildet sich neues Haar innerhalb eines Haarfollikels. In der etwa zwei bis drei Wochen dauernden Katagenphase stellt die Matrix ihre Zellproduktion ein, und der Haarfollikel verengt sich im unteren Bereich, das Haar verkümmert. In der Telogenphase erneuert sich die Haarpapille und der Haarfollikel regeneriert sich“, erläutert Patrick Brunner, Oberarzt an der Universitätsklinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Wien, die medizinischen Grundlagen des Haarwachstums.

Doch warum, geben wir die Frage einer „Presse“-Leserin weiter, verlieren ältere Männer die Haare nur auf dem Kopf? „Der Grund ist eine genetisch bedingte regionale Testosteronabhängigkeit, wobei es nicht ganz stimmt, dass tatsächlich alle Haare ausfallen, da der Mensch am ganzen Körper – und auch auf dem Kopf – mit millimeterkurzen Haaren bedeckt ist, den sogenannten Vellushaaren, die aber so kurz und fein sind, dass sie kaum wahrnehmbar sind“, erklärt der Dermatologe.

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