Kommentar

Wiener Neustadt als Modell für Wiener Neustart?

Die Presse
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Die SPÖ-Absolute im Burgenland freut Michael Ludwig. Niederösterreich sollte zu denken geben.

Amstetten, Gmünd und vor allem Wiener Neustadt sind umgefärbt. Städte, die seit Menschengedenken rot waren, als uneinnehmbare Bastionen der Sozialdemokratie galten, sind türkis. Während die SPÖ über das Erreichen der absoluten Mehrheit durch Hans Peter Doskozil im Burgenland (zu Recht) jubelt, werden die Ergebnisse der Gemeinderatswahlen in Niederösterreich (zu Unrecht) links liegen gelassen.

Michael Ludwig war am Wahltag einer der ersten Gratulanten in Eisenstadt. Rückenwind kann er gut gebrauchen. Schließlich hat der Wiener Bürgermeister im Herbst die nächste Wahl zu bestreiten. Dabei taugt das Burgenland kaum für Vergleiche mit Wien. Die Zahl der Wahlberechtigten entspricht der Einwohnerzahl des (nicht einmal größten) Wiener Bezirks Donaustadt. Ganz Eisenstadt ist kleiner als der kleinste Wiener Bezirk.

Ein Blick in Niederösterreichs zweitgrößte Stadt, Wiener Neustadt, hingegen könnte die Fantasien von SPÖ und ÖVP beflügeln. Nimmt Gernot Blümel, einer der engsten Vertrauten von Sebastian Kurz, Maß an Klaus Schneeberger? Der langjährige Prätorianer Erwin Prölls hat zuerst als Nummer zwei eine bunte Koalition gebastelt und sich zum Bürgermeister Wiener Neustadts gemacht – und wurde nun vom Wähler mit Platz eins belohnt. Die SPÖ ist abgedriftet. Ein roter Albtraum, ein türkiser Traum: Wiener Neustadt als Modell für einen Wiener Neustart?

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