Neue Methode

Supermagnete im 3-D-Drucker herstellen

Umweltfreundliche Methode in Österreich entwickelt.

Supermagnete brauchte man nicht nur im Haushalt, um Deko am Kühlschrank zu befestigen – extrem starke Magnete sind besonders in elektrischen Produkten wichtig: In Windkraftanlagen, Elektromotoren oder winzigen Sensoren sind Dauermagnete verbaut. Mit der Miniaturisierung der Technologien sollen Hochleistungsmagnete immer kleiner werden und in nanometergenauen Formen stabil halten.

Bisher wurden als Fertigungsverfahren Sintern oder Spritzguss eingesetzt, die aber bei immer kleiner werdenden Bestandteilen bereits an ihre Grenzen stoßen.

Ein Team der TU Graz hat gemeinsam mit der Uni Wien, Uni Erlangen-Nürnberg und dem Joanneum Research eine neue Methode erfunden, wie man Hochleistungsmagnete im 3-D-Drucker herstellen kann. Im Fachblatt Materials (29. 12.) beschreiben sie, wie das magentische Metallpulver schichtweise aufgetragen und dann durch Laserstrahlen geschmolzen wird, sodass sich die aufgedruckten Schichten exakt verbinden und Miniaturmagnete in der gewünschten Form entstehen.

Seltene Erden vermeiden

Diese Methode schont die Umwelt durch den sparsamen Einsatz der Metalle aus der Gruppe der seltenen Erden (etwa Neodym), deren Abbau aufwendig und nicht nachhaltig ist. Das Team um Siegfried Arneitz und Mateusz Skalon vom Institut für Werkstoffkunde der TU Graz möchte in Zukunft den Einsatz der seltenen Erden vermeiden und entwickelt die 3-D-Drucker-Methode weiter für magnetische Mischungen ohne Neodym und Co. Vielversprechend sind derzeit eisen- und kobaltbasierte Magnete, die leichter recycelbar sind und sogar bei Temperaturen bis zu 400 Grad ihre magnetische Leistung behalten.  (APA/vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2020)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.