Glücksspiel

Novomatic lässt Lizenzen für das Kleine Glücksspiel in Österreich auslaufen

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Novomatic(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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In London gab Novomatic-Chef Harald Neumann heute bekannt, dass der Fokus der Geschäftstätigkeit des Unternehmens nicht mehr in Österreich liegen wird.

Der Glücksspielkonzern Novomatic wird sich nicht mehr um Lizenzen für das Kleine Glücksspiel bewerben, wenn diese auslaufen.
Derzeit hält die Novomatic entsprechende Zulassungen in allen fünf Bundesländern, in denen es solche Landesausspielungen gibt. Das kündigte Vorstandschef Harald Neumann in London am Rande der Glücksspielmesse ICE an. Der Fokus wird voll auf internationale Geschäfte gelegt.

Als erstes läuft die Lizenz in Oberösterreich aus – im Jahr 2023. Weitere hält Novomatic in der Steiermark, dem Burgenland und Kärnten. Betreiber ist die Novomatic-Tochter ACE. Ein Ausstieg könnte auch über einen Verkauf der ACE erfolgen.

Der Fokus wird verlagert

Der Konzern von Johann F. Graf wird sich Neumann zufolge für gar keinen neuen Lizenzen in Österreich mehr bewerben, auch nicht für Casino-Lizenzen. „Der Fokus liegt in Zukunft außerhalb Österreichs“, sagte Neumann in London vor Journalisten. Das gelte beispielsweise auch, wenn es in Österreich einmal in Zukunft zur Vergabe von Onlineglücksspiellizenzen kommen sollte. Man wolle sich schließlich „nicht wieder vorwerfen lassen, in Österreich irgendwelche Interessen zu verfolgen“, sagte Neumann, ohne auf die Casino-Affäre näher eingehen zu wollen.

Kritik übte Neumann daran, dass große Sportwettanbieter in Österreich auch illegal Onlineglücksspiele anböten, der Staat aber nichts dagegen mache – ja sogar Steuern kassiere. Einzig lizenzierter Anbieter ist eine Tochter der Lotterien.

Headquaters bleiben

Die Beteiligung an den Casinos Austria soll bis zur Jahresmitte endgültig abgestoßen sein. Dann will sich Neumann aus den Aufsichtsräten der Casinos Austria und der Österreichischen Lotterien zurückziehen, kündigte er an.

In den Ermittlungen in der Causa Glücksspiel wird er als Beschuldigter geführt. Was „fix" in Österreich bleibe, sei das Headquarter in Gumpoldskirchen (NÖ) und der Sportwettenanbieter Admiral. Dazu wolle man auch die Finanzbeteiligung an den Österreichischen Lotterien halten und freilich auch allen legalen Spielanbietern in Österreich Software oder Geräte liefern.

Außerhalb Österreichs gebe es die riesigen Märkte, die es weiter zu bearbeiten gelte. Während in der Alpenrepublik rund 6.000 Glücksspielautomaten betrieben würden, seien es in den USA eine Million und in Europa 1,3 Millionen, sagte Neumann. Der Fokus liege auf dem wichtigsten Markt des europäischen Marktführers, nämlich Deutschland und weiters zentral- und osteuropäischen Staaten, Spanien und den USA. Womöglich werde man bald auch in den ukrainischen Markt eintreten, kündigte Neumann an.

(Apa/red.)

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