Migration

Das Brot aus fremden Händen

Im Bäckereibetrieb selbst wurden die neuen Kollegen aus Sri Lanka gut aufgenommen.
Im Bäckereibetrieb selbst wurden die neuen Kollegen aus Sri Lanka gut aufgenommen.(c) Hungarian News Agency
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Zwei Bäcker aus Sri Lanka arbeiten in der rumänischen Landgemeinde Ditrau. Das sorgt für Feindseligkeiten bei Anrainern – und für Wirbel im Karpatenstaat.

Belgrad/Bukarest. Noch backen die beiden Bäcker aus Sri Lanka in der 5000 Seelen zählenden Landgemeinde Ditrau im Nordosten Rumäniens ihr Brot. Doch geht es nach dem Willen empörter Anwohner, sollen die beiden 22 und 49 Jahre alten Bäckermeister trotz gültiger Arbeitspapiere ihre erst vor Kurzem angetretenen Posten in der örtlichen Backwarenfabrik verlassen – und verschwinden: Fast die Hälfte der Anwohner unterzeichnete eine Petition für ein Referendum gegen die „Überfremdung“ des zu 98 Prozent von Angehörigen von Rumäniens ungarischer Minderheit bewohnten Ortes.

Mit dem Mangel an heimischen Fachkräften hatten die Betreiber der 60 Mitarbeiter zählenden Fabrik die Anstellung der beiden ersten Gastarbeiter des Ortes begründet – und für eine ungekannte Welle des Volkszorns gesorgt. Die Migranten würden die „Kultur und Sicherheit“ von Ditrau gefährden, erregten sich die Teilnehmer einer Bürgerversammlung zu Monatsbeginn. Wenn auch noch andere Betriebe Ausländer anheuern sollten, würden diese ihre Familien nachholen und „wir in fünf Jahren von farbigen Menschen umgeben sein“, so eine erboste Hausfrau. „Und davor haben wir Angst.“

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