iPhone: Deutschland will Apples Datenbank überprüfen

An Associated Press reporter holds the new Apple iPhone during a product test review in San Francisco
An Associated Press reporter holds the new Apple iPhone during a product test review in San Francisco(c) AP (Jeff Chiu)
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Apple hat seine Datenschutz-Richtlinien angepasst. Die deutsche Justizministerin ist skeptisch und will genau wissen, welche Daten Apple nun speichert.

Die deutsche Regierung verlangt vom iPhone-Hersteller Apple mehr Transparenz beim Datenschutz und einen Einblick in die firmeneigenen Datenbanken. Der US-Konzern müsse sofort offenlegen, welche Daten erfasst, wie lange sie gespeichert und wofür sie verwendet würden, sagte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger dem Magazin "Spiegel". Im Bezug auf eine neue und umstrittene Datenschutzrichtlinie sagte sie, es sei undenkbar, wenn Apple tatsächlich Persönlichkeits- oder gar Bewegungsprofile seiner Nutzer erstelle. "Ich erwarte, dass Apple deutschen Datenschützern Einblick in die Datenbanken gewährt." Ein Apple-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.

Apple hatte vor kurzem eine neue Richtlinie veröffentlicht, der Nutzer des App Stores in iTunes zustimmen müssen. Darin nimmt der Computer- und Unterhaltungselektronik-Hersteller unter anderem für sich in Anspruch, in Echtzeit anonymisierte Daten zur Standortbestimmung erheben zu dürfen. Das ist notwendig, um Dienste wie Foursquare anbieten zu können. Foursquare ist eine Art Social Network, in dem Freunden gezeigt wird, wo man sich gerade aufhält. Auf Handys wird der Standort per GPS ermittelt. Experten haben die Formulierung von Apples neuer Richtlinie scharf kritisiert. Ähnliche Richtlinien finden sich auch in den Nutzungsbedingungen für Googles Smartphone-Betriebssystem Android.

Auch der rot-grüne deutsche Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck forderte, die Speicherung persönlicher Daten durch Unternehmen einzuschränken. "Ich denke, dass der Staat hier in seiner Schutzfunktion gefordert ist", sagte Gauck dem "Hamburger Abendblatt". "Wer soziale Netzwerke nutzt, sollte wissen, was mit seinen persönlichen Daten geschieht." Vor Apple waren bereits Internet-Unternehmen wie Facebook wegen der Speicherung von Nutzerdaten in die Kritik geraten.

(Ag. / Red.)

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