Schwefelfressende Einzeller sind in Feuchtgebieten zwar selten, ihre Rolle für die Stoffkreisläufe wurde aber unterschätzt. Ihre geringe Zahl machen einige durch Aktivität wett.
Sie machen zusammengenommen nur ein Siebtel der Erdoberfläche aus, dennoch sind Feuchtgebiete wie Moore in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Grund dafür ist ihre Bedeutung für den Klimawandel: Die nassen Biotope speichern rund ein Drittel des weltweiten Kohlenstoffs in Böden – zumindest bisher. Denn durch die globale Erwärmung verändern sich auch die Stoffwechselprozesse der in den Feuchtgebieten lebenden Mikroorganismen.
Das kann weitreichende Folgen für das Klima haben, sagt der Mikrobiologe Alexander Loy von der Universität Wien: „In der Vergangenheit waren diese Ökosysteme Kohlenstoffsenken, haben also mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufgenommen, als sie wieder abgegeben haben. Wir haben derzeit aber einen Punkt erreicht, an dem sich die Situation umkehrt: Moore werden immer mehr zu einer Kohlenstoffquelle, setzen also CO2 und Methan frei.“