Vulkanausbruch

Kleinere Katastrophe vor 74.000 Jahren

Symbolbild: Vulkanausbruch.
Symbolbild: Vulkanausbruch.(c) AFP (RICHARD BOUHET)
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Der Ausbruch des Vulkans Toba dürfte die Geschichte der Menschen doch nicht völlig zerrissen haben.

Vor 74.000 Jahren wären wir fast ausgestorben: Der Ausbruch des Vulkans Toba auf Sumatra ließ die Temperaturen weltweit abstürzen. Nur wenige Menschen in Afrika überlebten das – durch besondere soziale und wirtschaftliche Fähigkeiten, die ihnen in den folgenden Jahren auch erlaubten, Asien neu zu besiedeln. Das ist die 1998 von Stanley Ambrose vorgeschlagene Toba-Katastrophentheorie, die auch erklären soll, warum die Art Homo sapiens genetisch so einheitlich ist.

Doch Funde in Südindien sprechen schon länger für eine kontinuierliche Besiedelung, also gegen diese Theorie. Nun berichten Forscher um Chris Clarkson (University of Queensland) in Nature Communications (25. 2.) über ein großes Sample von Steinwerkzeugen, die in Nordindien, am Fluss Son, gefunden wurden: Auch sie bezeugen eine Kontinuität der steinzeitlichen Levallois-Technik (die einst nur den Neandertalern zugeschrieben wurde). Das spricht dafür, dass die menschliche Kultur in Asien den Ausbruch von Toba überlebt hat – welche Arten sie trugen (Homo sapiens? H. erectus? Beide?) ist heute so umstritten wie die Abgrenzung solcher Arten. (tk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2020)

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