Wissenschaft

Tanz der Genome

Unsere Gene können, von Analysen ins Bild gebracht, eine Augenweide sein. Aber hinter der Harmonie herrscht Konflikt.
Unsere Gene können, von Analysen ins Bild gebracht, eine Augenweide sein. Aber hinter der Harmonie herrscht Konflikt. (c) SSPL via Getty Images (Science & Society Picture Librar)
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Die Gene der Mitochondrien erneuern sich rascher als die des Zellkerns, das könnte folgenreich sein für Artbildung, Reproduktion – und Männer.

The Good, the Bad and the Ugly. Das sind die gängigen Hypothesen, die eines der größten Rätsel der Evolution lösen sollen, das der sexuellen Reproduktion. Durch sie vermehrt sich nur die Hälfte der Population, sie muss also starke Gründe haben. Entweder den, dass sie genetische Vielfalt schafft („the Good“), oder den, dass sie üble Mutationen wegschafft („the Bad“), oder den, dass der ewige Rüstungswettlauf mit Parasiten nicht verloren geht („the Ugly“).

Welche Hypothese zutrifft – und ob überhaupt eine der drei –, ist ungeklärt, und in Wahrheit ist das Rätsel noch viel größer: Wir – und alle anderen mit der gleichen Vermehrungsstrategie – reproduzieren uns nicht nur sexuell. Sondern auch asexuell: Den winzigen Teil unseres Genoms, den wir in den Zellkraftwerken haben, den Mitochondrien – er besteht aus ganzen 37 Genen, von denen 13 als Blaupausen für Proteine dienen, sie „kodieren“ –, haben wir ausschließlich von den Müttern. Deshalb wird die mitochondriale DNA (mtDNA) nie durcheinandergewürfelt („rekombiniert“) wie der übergroße Genomteil im Zellkern, die nukleare DNA (nDNA).

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