Nachruf

McCoy Tyner, ein ruheloser Jazzerneuerer

McCoy Tyner 2009 beim Jazz-Festival in Nizza
McCoy Tyner 2009 beim Jazz-Festival in NizzaAPA/AFP/VALERY HACHE
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Gemeinsam mit John Coltrane, aber auch solo, spielte McCoy Tyner Klassiker der Jazzgeschichte ein. Jetzt starb er 81-jährig in New Jersey. Nachruf auf einen der stilbildenden Pianisten der Jazzrevolution der Sechzigerjahre.

Als im Juni 2018 in den berühmten Rudy-Van-Gelder-Studios in Englewood nahe New York verschollene Aufnahmen von John Coltrane mit berechtigtem Jubel vorgestellt wurden, fehlte der letzte noch lebende Mitspieler dieser Session von 1963. McCoy Tyner, damals 80 Jahre alt, hatte zu tun. Er hatte abends ein Engagement im Village Vanguard, jenem patinierten New Yorker Jazzclub, in dem er in den frühen Sechzigerjahren mit seinem Bandleader John Coltrane dem Jazz das Fliegen beigebracht hatte. Bevor er selbst zum illustren Kreis der Erneuerer gehörte, war er stark durch Thelonious Monk und Bud Powell beeinflusst.

In den Sechzigerjahren wurde er neben Herbie Hancock, Chick Corea und Bill Evans zu den aufregendsten Pianisten des Umbruchs. Als Coltrane das erste Mal bei ihm für einen Gig in der Jazz Gallery am St. Marks Place anfragte, konnte er nicht zusagen. Coltrane engagierte mit Steve Kuhn zum ersten und letzten Mal einen weißen Pianisten – weil sich Kuhn eher an ihm reiben wollte, als ihm Rückhalt zu geben.

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