Oper

Fidelio gastiert am Fernsehsofa

Treppen ins Nichts, wie auf Eschers Bildern: Ein Architektenduo gestaltete die Bühne für Beethovens zweiten „Fidelio“-Anlauf im Theater an der Wien. Treppen ins Nichts, wie auf Eschers Bildern: Ein Architektenduo gestaltete die Bühne für Beethovens zweiten „Fidelio“-Anlauf im Theater an der Wien.
Treppen ins Nichts, wie auf Eschers Bildern: Ein Architektenduo gestaltete die Bühne für Beethovens zweiten „Fidelio“-Anlauf im Theater an der Wien. Treppen ins Nichts, wie auf Eschers Bildern: Ein Architektenduo gestaltete die Bühne für Beethovens zweiten „Fidelio“-Anlauf im Theater an der Wien. ORF
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Die Zweitfassung von Beethovens Oper im Theater an der Wien, inszeniert von Christoph Waltz, ist auch ohne Live-Publikum via TV oder Internet hörens- und sehenswert.

Das Bühnenbild spielt hier die Hauptrolle. Vom Architektenduo Barkow Leibinger ausgeklügelt, findet dieser „Fidelio“ auf dem ausweglosen Nirgendwo einer dynamisch geschwungenen Stufenkonstruktion statt. Mehr noch als Piranesi standen hier die surrealen, in sich selbst zurückführenden Wendeltreppen eines M. C. Escher Pate. Und so wie Henry Braham das ausdrucksstark ins Licht setzt fällt es auch nicht schwer an den halbrund ins Unbegehbare führenden Stufen die Konturen von Flügeln zu erblicken – einer Friedenstaube, oder des „Engels Leonore“, auch wenn diese Worte in der Version von 1806 gar nicht fallen.

Das war eine Premiere, gerade weil es keine Premiere mehr gab: Die TV-Aufzeichnungen für den neuen „Fidelio“ im Theater an der Wien konnten unter Ausschluss der Öffentlichkeit gerade noch fertiggestellt werden, bevor alle Bühnen schließen mussten – und damit auch sämtliche, längst ausverkaufte Vorstellungen dieser Produktion unmöglich wurden. Doch Bildregisseur Felix Breisach hatte genug im Kasten, um den Abend dokumentieren zu können. Am Freitag führte das Streaming via myfidelio.at zwar prompt zu einer Serverüberlastung (ja, das heimische Opernpublikum ist ausgehungert!), aber der Mitschnitt ist dort nun ebenso abrufbar wie in der ORF-TVthek; am Samstag zog dann medici.tv nach.

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