Interview

Hans Niessl: "Wenn uns Geisterspiele helfen"

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Symbolbildimago images/Jan Huebner
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Sport-Austria-Präsident Hans Niessl pocht auf 100 Millionen Euro Soforthilfe für Vereine, deren Existenz in der Krise bedroht ist. Er glaubt an den Neustart der Fußballer im Juni.

Die Presse: Gibt es aktuell noch eine Sportart in Österreich, die im Normalbetrieb läuft?

Hans Niessl: Nein. Egal ob Fußball, Tennis, Basketball etc. – es steht alles. Und ich danke dafür, dass der Sport sich in so hohem Ausmaß an die Maßnahmen der Regierung hält. Abe das bedroht jetzt auch die Existenz vieler. Gemeinnützige Vereine zum Beispiel dürfen ja keine Rücklagen bilden. Und wenn sie einen Kredit nehmen müssen, haften die Obleute mit ihrem Privatvermögen. Das kann man niemandem zumuten.

Sie fordern 100 Millionen Euro als Härtefonds vom Sportminister. Ist diese Summe realistisch?

Ich bin gesund, habe meinen gewissen Grundhumor bewahrt – und bin motiviert. Ich glaube, in Zeiten der Krise zeigen sich immer Stärken und Schwächen eines Systems. Bei Sport Austria sehe ich uns gut aufgestellt. Wir steuern dagegen an, halten mit Telefon- und Videokonferenzen Kontakt zu Minister Werner Kogler. Und wir haben viel zu besprechen. Österreichs Verbände und vor allem die 15.000 Vereine brauchen dringend Geld. 100 Millionen Euro als „Härtefonds“ sind nicht zu hoch angesetzt. Diese Summe ist für Spitzen- und Breitensport gedacht, und sie wird sicher auch nicht reichen. Es muss aber etwas passieren, und zwar sofort. Viele haben mittlerweile Existenzängste, aus vielen Sportarten höre ich das. Allein die monatlichen Fixkosten für Mieten, Personal etc. betragen schnell 50.000 bis 70.000 Euro. Woher nehmen, wenn es keine Einnahmen gibt? Vor allem trifft es die, die Sportstätten zu betreiben haben.

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