Neuer Teamtrainer

Skispringen: Widhölzl neuer Adler-Chef

Andreas Widhölzl.
Andreas Widhölzl.(c) APA/EXPA/ JFK
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Andreas Widhölzl ist neuer ÖSV-Teamtrainer.

Innsbruck. Lang überlegen musste Andreas Widhölzl nicht, als ihn der Anruf von ÖSV-Direktor Mario Stecher erreichte. Mit seiner Frau musste er sich bereden, vielleicht fragte er auch seinen Hund – schließlich sind es nun weniger Spaziergänge auf dem Mieminger Plateau. Doch der Tiroler, 2000 Tourneesieger und 2006 Olympiasieger mit der Mannschaft in Turin, hatte insgeheim so sehr darauf gehofft, eines Tages zum Cheftrainer befördert zu werden. Der 43-Jährige sagte umgehend zu.

Er habe Ideen, Vorstellungen, schilderte er der „Presse“ seine Eindrücke und Vorhaben. „Meine Sachen machen“, sagte „Swider“, wobei er da noch Geduld walten ließ und sich nicht aufdrängte, weil Andreas Felder ja im Amt war. Jetzt aber, nach dem Abschied des Veteranen, ist der Weg frei für „jüngere Einflüsse“, erklärt Stecher, der explizit auf die österreichische Lösung gepocht hatte. „Als Aktiver war er ein Flieger-Typ, auch das entspricht den Anforderungen ans moderne Skispringen.“

Das co-kreative Arbeiten

Unterstützt von den bisherigen Co-Trainern Harald Diess und Robert Treintinger will Widhölzl dafür sorgen, dass der zuletzt wiedergefundene Auftrieb gewahrt wird. Auch eine weitere Verjüngungskur im Adlerhorst ist nicht ausgeschlossen, zuletzt war Widhölzl doch Cheftrainer im Kontinentalcup und half dem Nachwuchs auf die Sprünge. Nach seiner Karriere, die 15 Jahre lang rund um den Erdball und zu 18 Weltcupsiegen geführt hatte, wurde er Trainer in Stams. Er lernte bei Alexander Pointner und Heinz Kuttin, deren Assistent er war. „Die neue Aufgabe ehrt mich. Ich möchte die positive Entwicklung weiterführen, neuen Schwung mitbringen. Als Trainer ist mir das co-kreative Arbeiten mit dem ganzen Team wichtig.“

Deshalb beginnt die Saison schon „jetzt“, trotz Coronavirus-Krise. Einen Plan habe er schon parat, jeder Athlet erhalte ein Mail. Damit spätestens im Sommer der erste Absprung bereits richtig gelingt. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2020)

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