Ein Drohnenflug über die neuesten Ausgrabungen in Pompeji am Fuße des Vulkans Vesuv bei Neapel in Italien.
Archäologie

Pompeji für alle: Ein virtueller Besuch

Durch den Aschenregen des Vesuv wurde das antike Pompeji zerstört und zugleich für die Nachwelt konserviert. Die Archäologen finden gerade neue Wege, um ihre spektakulären Funde im Internet zu präsentieren. Für alle, denen derzeit Corona-bedingt die Decke auf den Kopf fällt.

Jahrelang standen die Ausgrabungsstätten von Pompeji und Herculaneum für Verfall und Zusammenbruch der italienischen Kulturpolitik. Als Mauern und ganze Gebäude am Fuß des Vesuvs einstürzten, war die Klage über Misswirtschaft und Inkompetenz groß. Seit rund zwei Jahren gibt es wieder positive Schlagzeilen über spektakuläre Ausgrabungen, lang gesperrte Gebäude sind wieder geöffnet. Die Schola Armatorum, 2010 eingestürzt und so Symbol für den Kollaps, wurde 2019 wiederhergestellt. Der Notstand ist zu Ende, 105 Millionen Euro standen zur Verfügung, um den totalen Verfall zu verhindern, ein großer Teil auch von der in Italien derzeit wenig geliebten EU.

Bis zuletzt – bis zum Coronavirus  – galten auch die jährlich drei bis vier Millionen Besucher und ihr undiszipliniertes Verhalten als Problem. Ein Italien-Urlaub wird 2020 aber schwer möglich sein, somit auch der Besuch der neuesten archäologischen Funde. Wie derzeit üblich, müssen die historischen Stätten virtuell besucht werden. Bis 2019 war der Archäologieprofessor Massimo Osanna Leiter der Ausgrabungsstätte, er entdeckte die sozialen Medien für die Selbstdarstellung Pompejis. Das kann die In-vivo-Erfahrung eines Spaziergangs durch die Straßen der antiken Stadt nicht ersetzen. Pompeji liefert aber seit voriger Woche auf seiner Website ein Beispiel dafür, wie nun Aussichtspunkte eröffnet werden können, die bei einem Besuch an Ort und Stelle unmöglich sind.

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