Naturgewalt

Machen Tiere Feuer?

Termiten als Feuerwehr: Mit ihren Bauten wehren sie der Trockenheit und schaffen Oasen.
Termiten als Feuerwehr: Mit ihren Bauten wehren sie der Trockenheit und schaffen Oasen.Getty Images
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Ob und wie es in der Natur brennt, hängt nicht an der Biomasse, sondern auch an ihrer Beeinflussung durch hungrige Mäuler und Ökoingenieure.

Ob Tiere Feuer machen, scheint eine reichlich absurde Frage, schließlich ist es nur Menschen gelungen, diese Naturgewalt zu domestizieren. Immerhin, manche Vögel können es zumindest legen bzw. verbreiten, andere können es löschen, beides in dem Kontinent, der vom Feuer geprägt ist wie kein zweiter, und in dem Wissen um die Natur tradiert wird wie sonst nirgends, in Australien. Dort sind sie sogar in Zeremonien der Aborigines eingegangen, die „Feuerfalken“, Raubvögel, die besonders reiche Beute machen, wenn andere Tiere vor Feuer flüchten. Dann greifen die Räuber brennende Ästchen und stecken mit ihnen neue Flächen in Brand (Journal of Ethnobiology 34, S. 700).

Das bedroht auch die kunstvollen Bauten der Laubenvögel, mit denen Männchen Partnerinnen locken, zur Kopulation, nicht zum Verweilen (die Weibchen legen die Eier später hoch in Bäumen und ziehen die Brut allein auf): Die Lauben sind keine Nester, sondern mit Laub wohl gepolsterte Lager, die rundum mit allem verziert werden, was sich als Schmuck findet, von glänzenden Steinen bis zu Schneckenhäusern. Die bremsen Feuer, und wenn es doch zu bedrohlich naht, stürzen sich die Männchen ins nächstgelegene Wasserloch und schütteln das Nass über der Laube aus den Federn (Journal of Ethology 28, S. 15).

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