RWE: "Halten an Pipeline-Projekt Nabucco fest"

Nabucco
Nabucco(c) Krause, Johansen
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In einem Medienbericht war spekuliert worden, der deutsche Konzern RWE könnte beim Nabucco-Projekt abspringen und zum Konkurrenzprojekt der Gazprom überlaufen.

Die Spekulationen um eine mögliche Teilnahme des deutschen Nabucco-Konsortialpartners RWE am russischen Konkurrenzprojekt South Stream wollen weder der deutsche Konzern noch die Projektgesellschaft Nabucco mit Sitz in Wien kommentieren. RWE, in Österreich zu rund einem Drittel an der Kelag beteiligt, bekannte sich zum Gaspipeline-Projekt Nabucco unter Federführung der OMV: Nabucco passe gut zur Konzern-Strategie in Europa und in der kaspischen Region, erklärte RWE-Sprecher Michael Rosen. Nach Angaben des "Handelsblatt" hat Gazprom dem deutschen Konkurrenten RWE angeboten, sich an dem russischen Gaspipeline-Projekt zu beteiligen.

Aus Analysen gehe hervor, dass der Gasimportbedarf in den kommenden Jahren in Europa tendenziell steigen werde. Deshalb brauche man die Nabucco-Pipeline, die für mehr Vielfalt am europäischen Gasmarkt sorgen soll, so Rosen weiter. Noch heuer rechnet die RWE mit festen Lieferzusagen aus der kaspischen Region. Derzeit wartet der deutsche Konzern nach eigenen Angaben auf eine Einladung aus Aserbaidschan, um an einer Ausschreibung über Gaslieferungen vom Feld Schah-Deniz-2 teilnehmen zu können.

Kein Kommentar zu Berichten

Stefan Judisch, Chef der RWE-Handelstochter Supply & Trading, betonte im "Handelsblatt", dass das erste Gas für Nabucco aus Aserbaidschan und dem Nordirak kommen soll. Bis zum Jahresende soll geklärt werden, "in welchen Mengen das Gas für Nabucco von wo kommen wird".

Die Nabucco-Projektgesellschaft erklärte, dass das Projekt auf Schienen sei und umgesetzt werde. "Das Nabucco Projekt ist die derzeit einzige wegweisende und wirtschaftliche Initiative für mehr Vielfalt an Gas-Quellen und -transportrouten und Wettbewerb in Europa. Kein anderes Projekt im südlichen Korridor bietet diese Vorteile und ist ähnlich fortgeschritten und gut aufgestellt wie Nabucco." Den "Handelsblatt"-Artikel wollte man nicht kommentieren. Auch die OMV äußerte sich auf APA-Anfrage nicht zu den Spekulationen rund um die RWE.

Die geplante Gaspipeline Nabucco soll eine Länge von rund 3.300 Kilometern haben und Gas aus dem kaspischen Raum nach Mitteleuropa bringen. An dem Projekt sind neben der OMV und RWEauch die ungarische MOL, die türkische Botas, die Bulgarian Energy Holding sowie die rumänische Transgaz zu gleichen Teilen beteiligt. Der Baubeginn soll plangemäß 2011 starten, das ersten Gas Ende 2014 transportiert werden.

(APA)

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