Jubiläumsrede

Des Kanzlers Rhetorik: Zwischen Furcht und Optimismus

Bei der Kranzniederlegung am Äußeren Burgtor in Wien kam Kanzler Sebastian Kurz am Montag mit Mundschutz.
Bei der Kranzniederlegung am Äußeren Burgtor in Wien kam Kanzler Sebastian Kurz am Montag mit Mundschutz.REUTERS
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In seiner Rede zum Republiksjubiläum setzte Sebastian Kurz auf positive Signale. In den vergangenen Wochen warnte die Regierung die Bürger aber mit drastischen Worten. Warum?

Es ist ein ungewohntes Bild, das am Montagvormittag aus dem Kanzleramt auf die Fernsehschirme kommt. Im Kongresssaal, in dem sonst das politische Quartett (Sebastian Kurz, Werner Kogler, Karl Nehammer, Rudolf Anschober) auftritt, spielt eine musikalische Vierergruppe mit Maske im Gesicht. Fröhliche Bilder sehen anders aus, auch wenn es die Unabhängigkeitserklärung Österreichs vor 75 Jahren zu feiern gilt. Dafür gibt sich der Kanzler in der in seinem Büro („Kreisky-Zimmer“) aufgenommenen Rede weitgehend optimistisch. Durchwegs im Unterschied zu den vergangenen Wochen, aber warum ist das so?

Die Vergangenheit streift der Kanzler in seiner Rede am Montag nur kurz, Hauptthema ist das Coronavirus. Kurz dankt „allen Menschen, die in Österreich leben, dafür, dass sie die Maßnahmen mitgetragen haben“. Eine bemerkenswerte Formulierung, ist Kurz doch zuletzt vor allem von linker Seite dafür kritisiert worden, dass er sich nur explizit an die Österreicher gewandt hat. Der Kanzler erklärt, dass die nächsten Monate nicht einfach werden würden. Aber man werde gestärkt aus der Krise hervorgehen. Man tue alles, um baldigstmöglich „unsere Freiheit zurückzugewinnen“. Und es werde rasch eine steuerliche Entlastung geben.

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