In Tropenmetropolen wie Manaus (Brasilien) oder Guayaquil (Ecuador) wütet der Virustod ungebremst. Die Gesundheitssysteme kollabieren und die Leichenhäuser füllen sich.
Zumindest ruht er nun in Frieden. Bevor die Überreste von Joaquim Lopes da Silva unter die hellbraune Erde des Friedhofs Nossa Senhora Apareçida gebracht werden konnten, mussten sich dessen Söhne drei Tage lang durch Leichen wühlen. „In den Kühlcontainern vor den Kliniken waren Tote förmlich aufgestapelt und keiner der toten Körper hatte irgendeine Identifikation“, sagte einer der Söhne des Verstorbenen dem brasilianischen Sendenetzwerk Globo. Als die drei Brüder dann endlich den Leichnam ihres 82-jährigen Vaters fanden, standen sie vor einem neuen Problem: Es gab keine Totengräber. Darum mussten sie den Sarg schließlich selbst unter die Erde bringen.
Woran Joaquim Lopes da Silva tatsächlich starb, ist nicht geklärt, ein Test wurde nicht durchgeführt, wie bei vielen Gestorbenen, die dieser Tage die eilig erweiterten Friedhöfe von Manaus füllen. In der Großstadt im Herzen des Amazonas fanden bis Februar etwa 30 Bestattungen pro Tag statt. Doch nun hat sich die Rate verfünffacht.