Einsatzkräfte

Polizisten bewerten Stress der Coronazeit

Welche Arbeitsanforderungen und Stressbelastungen ergeben sich für Einsatzkräfte in der aktuellen Coronakrise?
Welche Arbeitsanforderungen und Stressbelastungen ergeben sich für Einsatzkräfte in der aktuellen Coronakrise?(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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EU-weite Studie sammelt Daten für zukünftige Trainings.

Schnell reagieren – das mussten nicht nur Regierungen auf aktuelle Virusbedrohnungen, sondern das müssen Polizeibeamte fast täglich. Ein großes EU-Projekt untersucht seit vorigem Jahr die Belastungen und Herausforderungen im Alltag von Polizistinnen und Polizisten in Europa. Das Forschungsprojekt Shotpros wird mit über fünf Millionen Euro aus dem Horizon-2020-Programm gefördert und vom österreichischen Beratungsunternehmen Usecon geleitet – mit der Beteiligung des Innenministeriums und des Austrian Institute of Technology (AIT).

Das Forschungsteam erstellt dabei neue Trainingsmethoden – virtuell und analog –, die „First Responder“, also erste Einsatzkräfte, auf hochriskante Situationen vorbereiten. Bisher ging man dabei von Bedrohungsszenarien wie Schusswaffenangriffen, Amokläufen und Terroranschlägen aus.

1400 europäische Polizisten

Doch die Wissenschaftler haben auf die aktuelle Situation auch schnell reagiert und innerhalb des Shotpros-Projekts die Studie Shot-Covid-19 gestartet. 1400 Polizisten wurden durch die enge Zusammenarbeit der Polizeibehörden aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Spanien und der Schweiz bereits befragt: Welche Arbeitsanforderungen und Stressbelastungen ergeben sich in der aktuellen Coronakrise? Nach der ersten Erhebung Ende März folgen noch zwei weitere bis Mitte Juni: Mit Ergebnissen rechnen die Forscher in etwa drei Monaten.

Sebastian Egger-Lampl, Projektleiter am AIT Center for Technology Experience, erklärt: „Durch die Shot-Covid-19-Studie können wir aktuelle Stresssituationen quantifizieren und verstehen. Daraus wollen wir ableiten, wie Trainings für Krisenszenarien optimiert werden sollten, um zukünftig den Umgang mit Stress und erhöhter Belastung besser bewältigen zu können.“ (vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2020)

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