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Den Geheimnissen der Natur auf der Spur

Ein kleiner Moosgarten im Glas. Austreibende Kartoffel. Rosen kann man ganz einfach haltbar machen.
Ein kleiner Moosgarten im Glas. Austreibende Kartoffel. Rosen kann man ganz einfach haltbar machen.(c) Ute Woltron
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Der Mai ist da – und alles grünt und blüht. Die beste Zeit also, um ein wenig mit Pflanzen zu experimentieren. Wir zeigen dir ein paar Tipps, mit denen du zum Gartenexperten wirst.

Die Natur hält gerade eine Menge Schätze für uns bereit. Hast du schon die ersten Maiglöckchen entdeckt? Oder blühen in deinem Garten vielleicht Pfingstrosen? Für unsere Gartentricks brauchst du aber nicht einmal einen eigenen Garten. Ein bisschen Spürsinn reicht.

Auf Grashalmen pfeifen. Für diesen alten, einfachen Trick, mit dem du deine Freunde verblüffen kannst, brauchst du nur einen frisch abgezupften Grashalm. Lang, kräftig und saftig sollte er sein, am besten, du probierst mehrere aus. Du wirst dabei bemerken, wie viele unterschiedliche Gräser in einer Wiese wachsen. Vielleicht musst du anfangs ein wenig üben, bis es gelingt, aber du schaffst das. Du legst den Grashalm straff zwischen deine beiden Daumen und bläst kräftig mit nicht zu sehr gespitzten Lippen in den Spalt dazwischen. Nicht schrecken, der Pfiff kann ganz schön laut sein.

Auf Grashalmen kann man gut pfeifen.
Auf Grashalmen kann man gut pfeifen.(c) Ute Woltron

Stecklinge ziehen. Gerade jetzt im Frühling steckt die Natur voller Kraft. Das kannst du dir zunutze machen, denn jetzt treiben Stecklinge besonders schnell Wurzeln. Vielleicht steht in eurer Küche ein Töpfchen Basilikum oder ein anderes Küchenkraut. Davon schneidest du einen möglichst kräftigen Trieb ab. Er sollte etwa zehn Zentimeter lang sein. Du steckst ihn einfach in ein Wasserglas oder in eine kleine Flasche, stellst ihn hell, aber nicht in die direkte Sonne und wartest, bis er Wurzeln getrieben hat. Das dauert höchstens eine Woche. Sobald genug Wurzeln da sind, kannst du die kleine Pflanze vorsichtig in einen Blumentopf setzen. Nicht vergessen, die Erde leicht anzudrücken und anschließend gut anzugießen. Das Stecklinge-Ziehen funktioniert auch mit vielen anderen Pflanzen, probiere es einfach aus.

Einen Moosgarten anlegen. Moose sind interessante Pflanzen, die überall zu finden sind, wo es feucht ist. Es gibt unendlich viele verschiedene Arten, und sobald du dich auf die Suche danach machst, wirst du schnell die Unterschiede bemerken. Wenn du eine Lupe besitzt, kannst du sehen, dass sie unter dem Vergrößerungsglas wie kleine Zauberwälder aussehen. Aus Moos lässt sich zum Beispiel ein hübscher Minigarten unter Glas anlegen. Du kannst entweder ein Stückchen Moos oder einen bemoosten Stein mit nach Hause nehmen und in ein Gefäß legen. Etwas Wasser dazu, ein Deckel drauf, und das Moos wird im feuchten Glashausklima prächtig gedeihen. Mach Versuche und hole dir unterschiedliche Moosarten nach Hause. Sie wachsen langsam, also nicht ungeduldig werden, aber sie sind sehr einfach zu betreuen. Wenn das Gefäß dicht ist, musst du monatelang nichts tun und erst dann Wasser nachfüllen, wenn das Moos trocken wird.

Stecklinge mögen es hell.
Stecklinge mögen es hell.(c) Ute Woltron

Kartoffeln pflanzen. Selbst wenn du keinen Balkon hast, kannst du in einem großen Blumentopf Kartoffeln ernten. Du brauchst allerdings eine sehr helle, am besten sonnige Stelle, damit die Pflanze kräftig wächst und viele neue Knollen treibt. Fülle etwa zehn Zentimeter Erde in den Topf und leg eine Kartoffel hinein. Decke sie mit Erde zu und warte, bis die Knolle ausgetrieben hat. Geduldig sein, das dauert ein wenig. In den folgenden Wochen häufelst du immer wieder Erde um die Pflanze und treibst sie so in die Höhe. Brav gießen, aber nie zu viel, sonst fault die Kartoffel. Wenn das Laub gelb wird, darfst du dich auf die Ernte freuen. Du wirst staunen, wie viele neue Kartoffeln sich aus einer einzigen gebildet haben und wie gut sie schmecken. Der Kartoffeltopf gedeiht natürlich auch im Freien.

Rosen haltbar machen. Es gibt einen Trick, um Rosen haltbar zu machen, und wenn er gelingt, schaut die Blüte später fast so aus wie eine gerade abgeschnittene. Frisch muss sie anfangs auf jeden Fall sein, das ist sehr wichtig. Mit gekauften Rosen funktioniert der Trick nicht. Die ersten Rosen blühen bald, und bis dahin besorgst du dir ein Fläschchen Glycerin. Die frisch geschnittene Blüte kommt ohne Blätter und mit nicht zu langem, schräg geschnittenem Stiel in eine Mischung aus 200 ml Wasser und 100 ml Glycerin. Wenn sich kleine Tröpfchen auf den Blütenblättern bilden, ist das ein gutes Zeichen. Nach ein paar Tagen ist die Rose konserviert.

(c) Beigestellt

Wusstest du schon, dass...

. . . du aus Huflattichblättern Paragleiter basteln kannst? Viele weitere Tipps, wie man die Natur auf lustige Weise entdecken kann, bietet Florian Ryba in seinem Buch „Wiesentricks 2“. Hier lernst du etwa auch, wie du ein Maipfeiferl schnitzt oder einen Windkompass baust.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.05.2020)

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