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Dankschreiben oder Drohbrief: Sportminister Kogler steht Post ins Haus

NATIONALRAT: KOGLER
NATIONALRAT: KOGLERAPA/ROLAND SCHLAGER
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Sport-Austria-Präsident Hans Niessl wartet auf die Zahlung der versprochenen 100 Millionen Euro Fördergeld. Woran alles zu scheitern droht.

Zwei Millionen Mitglieder zählt Sport Austria. Denen will ihr Präsident Hans Niessl binnen 14 Tagen in einem offenen Brief erklären, warum mindestens 100 Millionen Euro Fördergeld entweder bei den richtigen Stellen eingegangen sind zur Tilgung aller durch die Coronakrise entstandenen Schäden oder trotz Vorlage aller nötigen Papiere und Konzepte sowie mehrfacher Versprechen durch Sportminister Werner Kogler ausgeblieben sind.

Es gibt mit diesem Schreiben somit nur zwei Optionen: Es wird ein Dankschreiben an die Regierung, weil sie (sehr spät aber doch noch) Wort gehalten und auf den organisierten Sport tatsächlich nicht vergessen hat. Oder es liest sich wie ein Drohbrief, den zwei Millionen Menschen als weitere Wahlempfehlung interpretieren müssten, weil geliebte Vereine, Wegbegleiter und Trainer allein- und zurückgelassen wurden.

Dabei ist das wahre Problem leider altbekannt und trotz ambitionierter Initiativen (tägliche Turnstunde, Kinder gesund bewegen, motion4kids etc.) oder der unbedankten Arbeit vieler Verbände seit Jahrzehnten nicht zu beheben: Sport hat in Österreich einen viel zu oft belächelten Stellenwert und ist nur dann kurzerhand von Bedeutung für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wenn Skifahrer und Fußballer Erfolg haben oder es womöglich um ein VIP-Ticket bei einem Großevent geht. Das Streichen aller Turnstunden durch Bildungsminister Heinz Faßmann bestätigt diese Wahrnehmung durchaus. Selbst alle Proteste und Aufrufe von Niessl oder Elternvertretern verhallten jäh im leeren Raum. Kinder, Sport (und Kultur) sind die Verlierer dieser Krise?

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