Pizzicato

Pamelas Anti-Kritikaster-Wirkstoff

Nach kurzem Honeymoon breitete sich in Teilen der SPÖ das Anti-Pamela-Virus aus - bis hin zu den Roten Falken. Die Immunologin Rendi-Wagner muss rasch einen Impfstoff gegen SPÖ-Querulanten entwickeln.

Das Schicksal hat es nicht sonderlich gut gemeint mit Pamela Rendi-Wagner. Vor zwei Jahren amtierte die Medizinerin als Gesundheitsministerin, als der jüngste Außenminister aller Zeiten die Reißleine der großen Koalition zog. Wie stünde sie als Ministerin und studierte Immunologin in der Coronakrise da? Sie wäre der Darling der Nation, ihre Umfragewerte schössen in den Himmel.

Stattdessen ist sie bis auf Weiteres verdammt zur SPÖ-Vorsitzenden, wenngleich mit einer respektablen Dreiviertelmehrheit – wie ein weiblicher Sisyphos, der den Felsbrocken nach oben rollt. Es ist indes eine selbstauferlegte Bürde, ein Pflicht ohne Zwang.

Der Honeymoon mit der ersten Frau und der ersten Ärztin seit Victor Adler an der SPÖ-Spitze währte nicht lang. Schleichend breitete sich das Anti-Pamela-Virus mit hoher Fieberkurve aus, vom Neusiedlersee über das Wiener Rathaus und St. Pölten bis in versprengte Tiroler Flecken und zuletzt hinein in die Schar der roten Falken. Nichts konnte sie recht machen, und dann kam eine Ibiza-Neuwahl, bei der ihre Partei sang- und klanglos unterging.

Ehe die Bablers und Dornauers, die Doskozils und Ludwigs den nächsten Putsch aushecken, bleiben ein paar Monate, um einen Anti-Querulenten-Wirkstoff zu entwickeln – einen Impfstoff, der die SPÖ-Chefin immunisiert gegen die Kritikaster.

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