Der Rauswurf von Andreas Kalbitz versetzt die AfD in Aufruhr. Das Rechtsaußen-Lager wittert „Verrat“. Für Co-Parteichef Meuthen könnte es eng werden.
Berlin. Zu den Ausflugszielen von Andreas Kalbitz zählten in jüngeren Jahren auch Veranstaltungen der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ). Bilder zeigen, wie er in kurzer Lederhose und im olivgrünen T-Shirt ein Pfingstlager der inzwischen verbotenen Neonazi-Organisation besucht.
Kalbitz, bisher Mitglied des AfD-Vorstands und Fraktionschef im ostdeutschen Brandenburg, könnte seine Nähe zur HDJ zum Verhängnis werden. Denn der Ex-Bundeswehr-Fallschirmjäger wurde aus der Partei geworfen. Er soll bei seinem AfD-Eintritt Mitgliedschaften in den 1990er Jahren bei Republikanern und eben in der HDJ verheimlicht haben.
Sein Ausschluss war aber nur der erste Akt in einem Machtkampf, der die AfD wieder einmal spalten könnte.
Björn Höcke, wie Kalbitz Strippenzieher im ostdeutschen Rechtsaußen-Lager, wähnt „Verrat an der Partei“. Und die Brandenburger Parteijugend sinnt auf Rache: „Merkt euch die Namen“, lautet die Botschaft, die sie in sozialen Medien verbreitet. Gemeint sind jene sieben Politiker, die im AfD-Vorstand bei fünf Gegenstimmen für den Ausschluss votierten – allen voran Jörg Meuthen. Der Co-Chef geht voll ins Risiko.