Bau an der großen Talsperre "Grand Ethiopian Renaissance Dam" in der Nähe der Stadt Guba.
Äthiopien

Mega-Staudamm: Der Kampf um das Nilwasser eskaliert

Äthiopien will trotz fehlender Abkommen mit den Nil-Anrainern Ägypten und Sudan ein neu gebautes, riesiges Staubecken füllen. Kairo reagiert mit scharfen Drohungen.

Der Ton wird schriller, die Nerven liegen blank. Noch vier Wochen, dann will Äthiopien beginnen, das gigantische Becken des „Grand Ethiopian Renaissance Dam“ (GERD) mit Nilwasser zu füllen – ohne Rücksicht auf die flussabwärts liegenden Anrainer Ägypten und Sudan.

Die 4,8 Milliarden Dollar teure Staumauer ist zu drei Viertel fertig. Die ersten beiden der 13 Stromturbinen sind einsatzbereit. Ende Juni mit Beginn der Regenzeit soll es losgehen, 2025 wäre das Reservoir voll. Dagegen aber sträubt sich Ägypten mit allen Mitteln und schaltete kürzlich sogar den UN-Sicherheitsrat ein. Die äthiopischen Pläne würden „die Versorgung mit Wasser und Nahrung, ja die gesamte Existenz der über 100 Millionen Ägypter gefährden”, hieß es in dem 17-seitigen Brandbrief Kairos an das Weltgremium. Äthiopien konterte gereizt. Man sei rechtlich in keiner Weise verpflichtet, die Zustimmung Ägyptens einzuholen, hieß es in Addis Abeba. Im Übrigen werde die Aufstauung des Blauen Nils starten wie geplant.

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