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Donald und die US & A

Donald Trump als US-Präsident wäre nicht einmal Sacha Baron Cohen in seinem Film „Borat“ eingefallen. Er wäre zu grotesk erschienen, wie eine Comics-Figur.

Als Sacha Baron Cohen 2006 seinen Film „Borat – Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen“ in die Kinos brachte, brach die halbe Welt nieder vor Lachen über das Zerrbild des britischen Komikers vom vermeintliche Land der Träume. Beharrlich nannte er es US & A. Die Familie, der Glaube, das Rodeo – nichts war ihm heilig. In seinem Road-Trip, teils im „Borat-Bikini“, von New York bis Malibu lief Borat seinem Sexidol, Baywatch-Star Pamela Anderson, hinterher. Nur Kasachstan lief Sturm gegen die Darstellung als zentralasiatische Hinterwäldler in einer Diktatur hinter den sieben Bergen.

Eine Figur wie Donald Trump als US-Präsident wäre indes nicht einmal dem fantasiebegabter Satiriker Sacha Baron Cohen in den Sinn gekommen. Es wäre einfach zu grotesk erschienen: ein Präsidentschaftskandidat, der Sex mit einem Pornostar hatte und sich im Plauderton offen seines Sex-Appeals brüstet, der jetzt die Bibel in die Höhe reckt – und das mit Frisur und Gehabe einer Comics-Figur.

Wenn Historiker und künftige Generationen dereinst auf die Trump-Ära zurückblicken werden, werden Realität und Satire verschwimmen. Und sie werden auf die Persiflage des Hollywood-Stars Alec Baldwin von „The Donald“ in der Satireshow „Saturday Night Live“ zurückgreifen, die nur ein klein wenig überzeichnet ist. Vielleicht reicht Cohen ja noch einen Trump-Film nach, und er muss dabei nicht einmal übertreiben.

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