13 Jahre nach dem Verschwinden der dreijährigen Madeleine McCann in Portugal verfolgen die Ermittler eine heiße Spur. Doch der eindeutige Beweis fehlt. Und der dringend Tatverdächtige Christian B. schweigt bisher beharrlich in einer Zelle.
Bis am Samstag schwieg Christian B. beharrlich. Der im Fall des Verschwindens des 2007 in einer Ferienanlage in Praia da Luz dreijährigen britischen Mädchens Madeleine „Maddie“ McCann dringend Tatverdächtige ist derzeit in Kiel im Gefängnis, wo er eine siebenjährige Haftstrafe wegen schwerer Vergewaltigung absitzt. Wann Christian B. sein Schweigen brechen wird, wissen seine beiden Verteidiger nicht.
Die ermittelnden Behörden sprechen von vielen Hinweisen auf eine Täterschaft des 46-jährigen Deutschen, doch sei die Beweiskette noch nicht geschlossen: „Für einen Haftbefehl oder eine Anklage reicht es noch nicht“, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. Dennoch hält der Anwalt der Familie der verschwundenen Maddie McCann, Rogerio Alves, die Spur zu Christian B. für „ermutigend“ und einen „Hoffnungschimmer“.
Möglicherweise hat ein Trinkkumpan den Behörden den entscheidenden Hinweis auf Christian B. gegeben. Laut portugiesischen und britischen Medien hatte sich B. am 3. Mai 2017, genau zehn Jahre nach Maddies Verschwinden in Portugal, mit einem Bekannten in einer Braunschweiger Kneipe getroffen. Als dort Bilder Maddies über den TV-Schirm flimmerten, soll B. damit geprahlt haben, „alles über den Fall zu wissen“. Daraufhin habe dieser Zeuge die deutsche Polizei informiert.