In Amerika wurde ein Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz getötet. Jetzt demonstrieren Menschen weltweit gegen Polizeigewalt.
„Jedes Leben zählt“, „Sei wie ein Panda. Er ist schwarz und er ist weiß“ oder „Rassismus ist auch eine Pandemie“ – mit solchen Transparenten gingen am Donnerstag viele Menschen in Wien auf die Straße. Rund 50.000 demonstrierten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Anlass dafür war ein Vorfall in den USA: Der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd wurde am 25. Mai bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis getötet.
Hilfreiches Handyvideo. Floyd stand unter Verdacht, mit einem gefälschten 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Er wurde von vier Polizisten angehalten, zu Boden geworfen und mit Handschellen gefesselt. Ein Polizist kniete danach noch minutenlang auf Floyds Hals und ignorierte dessen Hilferufe („Ich bekomme keine Luft“). George Floyd erstickte. Passanten hatten den Vorfall mit dem Handy gefilmt, dadurch wurde er auch der Öffentlichkeit bekannt. In vielen Städten weltweit gibt es nun Proteste: Dagegen, dass amerikanische Polizisten oft besonders brutal gegen Schwarze vorgehen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.06.2020)