Kolumne

Perfektion nicht ausgeschlossen

Sprechblase Nr. 346. Warum Viabilität nahe dran ist, zum neuen Idealbild zu werden.

Der Perfektionismus hat im Moment einen besonders schweren Stand. Längst wird er nicht mehr als Ideal verehrt und angestrebt. Nein, er wird als bloßes Konstrukt entlarvt. Und ihm wird vorgeworfen, Gegenspieler der Produktivität zu sein und sich zufällig gefundenen, guten Lösungen in den Weg zu stellen.

Noch ehe Autoren dem Perfektionismus zu Hilfe eilen und seinen positiven Effekt auf mögliche Innovationen loben konnten, machte sich ein anderer Begriff breit: Anzustreben seien demnach – Achtung, Sprechblase – Viabilität (in Anlehnung an das Konzept des Konstruktivisten Ernst von Glasersfeld) und mit ihr viable Lösungen. Also solche, die gangbar und funktional sind und sich im praktischen Handeln bewähren.

Das kann als kleiner Trost für die Perfektionisten gelten: Es ist nicht ausgeschlossen, dass viable Lösungen (zumindest nahezu) perfekt sind.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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