Viel Potenzial, aber selten genutzt. Was man beim Immobilienerwerb durch jährliche oder monatliche Zahlung an den Verkäufer – solange dieser lebt – auf jeden Fall beachten sollte.
In Österreich wechseln jedes Jahr Wohnungen und Einfamilienhäuser im Wert von mehreren Milliarden Euro den Besitzer. Kaum zum Zug kommt dabei das Modell der Leibrente, obwohl es für Käufer und Verkäufer eine Win-win-Situation schaffen könnte. „Die Presse“ hat Markus Kaspar, Notar in Wien, und Immobilienrechtsexpertin Valentina Philadelphy-Steiner von BKP Rechtsanwälte in Wien zu den Vor- und Nachteilen der Leibrente befragt.
1 Von der Leibrente ist in Österreich sehr wenig zu hören – warum?
„Die Leibrente ist einfach sehr selten“, weiß Markus Kaspar. „Ich kann aus der Praxis bestätigen, dass derartige Verträge meist nur im Verwandtschaftskreis vorkommen, aber kaum bei Geschäften unter Fremden. Da wird eher ein Ratenkauf vereinbart, bei dem nach dem Ableben des Verkäufers der noch offene Betrag an dessen Erben zu zahlen ist.