„Politik nur mit Ideologie zu machen, ist nie eine gute Idee. Es gibt ja auch noch die Praxis.“
Porträt

Kai Jan Krainer: „Ich konnte überhaupt kein Deutsch“

Die vergessenen Nullen im Budget, der Fall Pierer, der U-Ausschuss: Kai Jan Krainer ist derzeit der auffälligste SPÖ-Politiker. Und auch einer der längst dienenden Nationalratsabgeordneten. Wieso wurde er eigentlich nie mehr?

Kai Jan Krainer könnte auch noch zu einer anderen aktuellen Debatte etwas beitragen: Zu jener von Integrationsministerin Susanne Raab angestoßenen über Mehrsprachigkeit und mangelnde Deutschkenntnisse in Schulen. „Als ich in die Schule kam, konnte ich überhaupt kein Deutsch. Zwei Jahre lang war ich dann noch außerordentlicher Schüler“, sagt Krainer. Heute spricht er einwandfreies Deutsch mit Wiener Akzent.

„Wir waren die beiden mit den langen Haaren im dritten Bezirk“, erinnert sich Kai Jan Krainer. Er und sein alleinerziehender Vater. Zu dem er im Alter von zehn Jahren zurückkehrte. Zuvor war Krainer in Kalifornien aufgewachsen, hatte dort eine Campusschule besucht. „Das war wie Farbfernsehen. Als ich nach Wien kam, war alles grau. Ein Kulturschock. Am ersten Schultag hatten die Kinder Anzug und Krawatte an. Es hieß: ,Guten Morgen, Herr Professor!‘“ Die kalifornische Freiheit war vorbei. So richtig glücklich hatte sie ihn aber auch nicht gemacht.

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