Frankreich

Für Macron zeichnet sich ein Debakel ab

Emmanuel Macron.
Emmanuel Macron.(c) REUTERS (Gonzalo Fuentes)
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Die Regierungspartei des Präsidenten dürfte bei der Kommunalwahl am Sonntag in keiner einzigen großen Stadt gewinnen. Die Unzufriedenheit über Fehlentscheidungen während der Coronakrise schlägt voll durch.

Paris. In 4800 größeren und kleineren Städten Frankreichs wird am Sonntag gewählt. Dabei küren die Franzosen auf Basis der Ergebnisse des ersten Durchgangs am 15. März die Bürgermeister. Die Beteiligung war damals ungewöhnlich gering, wegen der Covid-Epidemie gingen zwei Tage vor dem offiziellen Beginn der Ausgangsbeschränkungen rund 20 Prozent weniger ins Wahllokal als sonst. Mehrere Hundert Personen, vor allem unter den Leitern und Beisitzern der Wahllokale, sollen sich damals mit Corona angesteckt haben. Diesmal sind Abstand halten, Händewaschen und Schutzmasken obligatorisch. Präsident Emmanuel Macrons „La République en marche“ (LREM) geht ohne große Erwartungen in die Schlussrunde.

Schon jetzt steht fest, dass die Regierungspartei, die 2017 auf Anhieb eine absolute parlamentarische Mehrheit in der Nationalversammlung errungen hat, in keiner einzigen größeren Stadt den „Maire“ (Oberbürgermeister) stellen wird. Die Unzufriedenheit mit der Amtsführung während der Covid-Krise schlägt voll durch. Das gilt ganz besonders für die Hauptstadt. Dort konnte sich die wegen der Covid-Politik angegriffene Ex-Gesundheitsministerin Agnès Buzyn als Spitzenkandidatin von LREM mit 18 Prozent abgeschlagen nur als Dritte für eine Stichwahl gegen die bisherige sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo und deren konservative Konkurrentin Rachida Dati qualifizieren. Buzyn hatte es besonders schwer, denn sie musste kurzfristig einspringen, um den ursprünglichen LREM-Spitzenkandidaten, Ex-Minister Benjamin Griveaux, zu ersetzen, der wegen eines Skandals mit Pornobildern ausgeschieden war. Hidalgo werden gute Chancen eingeräumt, für sechs Jahre im Amt bestätigt zu werden.

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