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Alles paniert! Das Schnitzel als Symbol des Fortschritts

APA/GÜNTER R. ARTINGER
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Wenn der Bürgermeister die Wiener in die Gasthäuser lädt, denkt seine Marketingabteilung an Paniertes. Das kann man auch positiv sehen.

Alle Zeitungen paniert! Es war ein seltsames Bild, das sich am Wochenende am Zeitungstisch des Kaffeehauses bot, und ich gebe zu, dass ich es nicht gleich verstanden habe. Dann fiel es mir wie Brösel von den Augen: Richtig, dem Wiener Bürgermeister gefällt es, seine Bürger in die Gasthäuser zu laden . . .

Eine paternalistische Aktion mit leichtem Peinlichkeitsverdacht, wenn Sie mich fragen. Außerdem würde ich mir, wenn schon, dann kein Schnitzel bestellen. Das hab ich noch nie getan. Wer ein Schnitzel bestellt, womöglich mit Reis und Erdäpfelsalat, der ist endgültig erwachsen, der sucht kein Abenteuer mehr, der ruht in sich und in Zufriedenheit. Er kann eigentlich gleich zum Teller – über dessen Rand in einer Wiener Phäaken-Fantasie das Schnitzel hängt – „Verweile doch, du bist so schön“ sagen.

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