Play-Off

Zwei Jahre nach dem Aufstieg spielt Hartberg um Europa

GEPA pictures
  • Drucken

Mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison gestartet, haben sich die Hartberger Schritt für Schritt nach oben orientiert. Jetzt steigt das finale Playoff gegen Austria. Trainer Schopp: "Können eine fantastische Saison zu einer unglaublichen machen!"

Hartberg strebt im Play-off-Finale der Fußball-Bundesliga nach Historischem. Erstmals in der Vereinsgeschichte können sich die erst vor zwei Jahren in die höchste Klasse aufgestiegenen Steirer für den Europacup qualifizieren. Als Gegner stellt sich die Austria entgegen, Markus Schopp will den Coup landen: "Wir können eine fantastische Saison zu einer unglaublichen machen", sagt der TSV-Coach.

Mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison gestartet, haben sich die Hartberger Schritt für Schritt nach oben orientiert. Dem Einzug in die Meistergruppe folgten dort vier Siege in zehn Runden (bei fünf Niederlagen), Platz fünf wurde schon vorzeitig abgesichert. Gegen die Austria geht es in Hin- und Rückspiel am Samstag (17 Uhr/live Sky) in Wien und am Mittwoch in Hartberg um den Einzug in die Europa-League-Qualifikation. "Wir haben uns kontinuierlich weiterentwickelt. Jetzt gibt es die Möglichkeit, noch einmal was dazuzulegen. Natürlich wollen wir das schaffen", bekräftigt Schopp im APA-Gespräch.

Dass es gegen die Austria und nicht Altach ging war Hartberg nicht unrecht. Weniger aus sportlicher Sicht, wie der 46-Jährige betonte. Diesbezüglich habe man "keine Priorität gehabt". Die Reise nach Vorarlberg wäre aber mit zusätzlichen finanziellen Aufwendungen verbunden gewesen. In Zeiten der Coronakrise muss auch Hartberg sparen. Die Punkteausbeute mag aus sportlicher Sicht großartig sein, die Clubkassa wird dadurch jedoch belastet.

Corona war auch in den vergangenen Tagen ein unbeliebtes Thema in Hartberg. Ein Spieler lieferte einen positiven Covid-19-Test ab, die Mannschaft musste samt Betreuern in die 14-tägige Quarantäne. Diese wird erst nach Saisonende zu Ende gehen. Positiv für die Oststeirer war, dass alle am Dienstag vorgenommenen Tests negativ waren. Freitagvormittag erfolgten weitere Tests, die Ergebnisse werden am Spieltag vorliegen. Schopp sieht die Vorbereitung vorerst nicht eingeschränkt. "Das wäre natürlich anders gewesen, wenn weitere Spieler positiv gewesen wären. Ich bin froh, dass es so verlaufen ist."

Die Austrianer schätzt Schopp als gefährliche Kontrahenten ein. "Sie verfügen über Qualitäten, die jeder Mannschaft wehtun können", meint der Ex-Teamspieler, der vor zwei Jahren bei Hartberg den nunmehrigen Austria-Coach Christian Ilzer beerbte. Er nennt die schnellen Flügelspieler Manprit Sarkaria und Benedikt Pichler, dazu Stürmer Christoph Monschein, der "unglaubliche Wege" mache. "Wir müssen achtsam sein, dürfen uns keinen Fehler erlauben", meint Schopp. Hartberg ist freilich nicht chancenlos. So hat der im Austria-Nachwuchs ausgebildete Dario Tadic wie Monschein bereits 17 Saisontore angeschrieben. Spielgestalter Rajko Rep bewies auch in der Meistergruppe Klasse, schnelle Leute hat Hartberg mit Amadou Dante oder Jodel Dossou ebenfalls.

"Die Mannschaft, die uns besiegen möchte, muss über viele Punkte drübergehen. Das soll man in diesen beiden Spielen merken", betont Schopp. Hartberg sei aber sicher nicht Favorit, nur weil man in der Meistergruppe gegen die "Großen" zu gefallen wusste. "Man muss schon auch sehen, welche Möglichkeiten Hartberg hat, und welche die Austria." Seine Mannschaft zeichne jedoch ein gewisser Biss aus. Auch als es tabellarisch um wenig ging - wie beim 4:1 gegen Sturm Graz am vergangenen Sonntag -, wussten die Blauweißen zu gefallen. "Das hat mir gezeigt, dass die Mannschaft mehr will", so der Coach.

Schopps Engagement in Hartberg endet nach Saisonende. Eine Verlängerung ist bisher noch nicht erfolgt. In Graz wurde der ehemalige Sturm-Profi ebenfalls ins Spiel gebracht wie bei Milan als Teil des Betreuerteams unter Neo-Sportchef Ralf Rangnick. Der Begehrte bringt die Zeit ins Spiel. Bis zum Start der neuen Saison Ende August sei es noch lange. Abhängig von einer Europacup-Teilnahme sei seine Entscheidung nicht, hält Schopp fest. Mit Obmann Erich Korherr laufen Gespräche. Präsidentin Brigitte Annerl weiß, was Hartberg an Schopp hat: "Wir tun alles, dass Markus bleibt."

(Schluss) tos/gw

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.