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Lufthansa will bis Ende August alle Tickets erstattet haben

imago images/Marcel Lorenz
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Die AUA-Mutter hat bisher 1,4 Mrd. Euro an die Kunden refundiert. In Summe gab es sechs Millionen Umbuchungen.

Nach dem Lockdown und einer umfassenden Flugplanänderung will die AUA-Mutter Lufthansa in den kommenden Wochen den Kunden alle Ticketpreise für coronabedingte Flugausfälle erstatten.

"Innerhalb der nächsten 10 bis 14 Tage wollen wir die automatisierten Prozesse wieder einschalten. Dann werden große dreistellige Millionenbeträge im Monat ausgezahlt", kündigte Vorstandsmitglied Harry Hohmeister in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagausgabe) an. "Trotzdem wird es noch vier bis sechs Wochen dauern, um alle Erstattungen für Flüge bis Ende Juni abzuarbeiten." Bisher seien 1,4 Milliarden Euro ausgezahlt worden.

Um den Flugplan an die veränderten Bedingungen anzupassen, habe die Airline die "größte Flugplanänderung aller Zeiten durchgeführt" - mit 250.000 Änderungen bis Ende Oktober, sagte Hohmeister. Das führt zu fast sechs Millionen Umbuchungen. "Bislang haben wir unseren Flugplan im Zwei-Wochen-Rhythmus angepasst. Nun machen wir das für zehn Wochen auf einen Schlag. Dadurch entsteht ein neues Erstattungsvolumen von 1,2 Milliarden Euro", erklärte der Manager.

Schleppende Rückzahlung

Viele Airlines zahlen einer Studie zufolge nur schleppend Erstattungen für coronabedingt ausgefallene Flüge. Vor allem Lufthansa und der irische Billigflieger Ryanair seien hier sehr zurückhaltend, hatte das Verbraucherportal für die Durchsetzung von Fluggastrechten, Flightright, mitgeteilt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte sich bei der Hauptversammlung entschuldigt und angekündigt, jeder Kunde, der seinen Ticketpreis erstattet haben möchte, erhalte sein Geld zurück.

Grundsätzlich müssen die Fluggesellschaften bei Stornierungen den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen erstatten. Die AUA-Mutter und andere Gesellschaften hatten hingegen zunächst darauf gesetzt, die Kunden mit Gutscheinen abzufinden. Dies scheiterte aber an der EU-Kommission. Der Konzern hatte zuletzt angekündigt, den Stau bis Mitte August zu beseitigen. Ende Juni stand mit rund einer Milliarde Euro aber noch rund die Hälfte der Erstattungen aus.

(APA/Reuters/dpa)

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