Kinderzeitung

Zu Besuch bei den Tierkindern in Schönbrunn

Elefantenmädchen Kibali
Elefantenmädchen KibaliAPA/DANIEL ZUPANC
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Im Tiergarten Schönbrunn begeistern zurzeit viele Jungtiere die Besucher bei ihren tapsigen und neugierigen Erkundungstouren durch ihre Gehege. Wir haben uns einige von ihnen genauer angesehen.

Im Tiergarten Schönbrunn geht es momentan zu wie in einem Kindergarten. In vielen Gehegen kümmern sich Tiermamas liebevoll um ihre kleinen Jungtiere. Da wird geplanscht, gehüpft, gelaufen, gegatscht, geklettert, geschwommen, gefressen und natürlich auch noch sehr viel geschlafen. Die Älteste im Reigen der Jungtiere ist die Elefantin Kibali, die im Juli ihren ersten Geburtstag gefeiert hat. Die jüngsten Zuwächse sind die vier Gepardenjungen, die am 22. Juni zur Welt gekommen sind.
Der Tiergarten Schönbrunn bietet eine Themenführung „Jungtiere und ihre Mütter“ an, bei der du viel über die Tiere erfahren kannst. www.zoovienna.at

Mähnenrobbe

Das Mähnenrobbenjunge, das am 2. Juli das Licht der Welt erblickte, kann am besten so beschrieben werden: grau, faltig und sehr herzig. Für Mama Peaches ist es das erste Junge. „Sie säugt ihr Kleines und gibt gut drauf acht“, erzählt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Zurzeit wohnen Peaches und ihr Sohn im eigens dafür eingerichteten Flachwasserbereich der Robbenanlage. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis der Kleine, der momentan rund zehn Kilo wiegt und noch von seiner Mutter gesäugt wird, die Freude am Planschen entdeckt.
Mähnenrobben sind an den Küsten Südamerikas heimisch.

Eurasischer Luchs

Seit Ende Mai haben die Eurasischen Luchse Nachwuchs. Bei der Geburt wiegt ein Luchsjungtier rund 300 Gramm (so viel wie eine große Tafel Milka-Schokolade) und ist blind. Nach zwei Wochen öffnet es die Augen. Zurzeit wird es noch gesäugt, nach vier Monaten beginnt es, sich für Fleisch zu interessieren. Inzwischen geht das Kleine auf Erkundungstour durch das große Waldgehege. Hier gibt es Baumstämme und viele Gerüche zu entdecken. Ein Tipp der Tierpfleger: Das Kleine ist meist morgens und abends aktiv.

In Österreich gibt es derzeit nur maximal 39 Luchse, die allerdings wieder vom Aussterben bedroht sind.

Gepard

Der jüngste Tiernachwuchs sind die vier kleinen Geparden, die am 22. Juni auf die Welt gekommen sind. Die ersten Wochen sind die vier in einer Wurfhöhle von Mama Afra groß gezogen worden. Bei der Geburt sind sie in etwa ein halbes Kilogramm schwer und werden danach gesäugt. Seit Anfang August tapsen sie zaghaft herum oder hüpfen durch das Stroh. Mama Afra hat immer ein wachsames Auge auf ihre Jungen. Ab Mitte August kann man sie dann in der gesamten Außenanlage bei ihren Entdeckungstouren beobachten.

Die Geparden sind durch den Verlust ihres Lebensraums in der afrikanischen Savanne gefährdet.

Eisbärin Finja

Bereits im Vorjahr, am 9. November 2019, hat die kleine Eisbärin Finja das Licht der Welt erblickt. Ihr Name wurde aus über 20.000 Einsendungen ausgewählt und bedeutet die Weiße und Schöne. Eisbärbabys sind bei der Geburt etwa ein halbes Kilogramm schwer und so groß wie ein Meerschweinchen. Sie kommen blind und fast nackt zur Welt. Die ersten Monate hat sie mit ihrer Mutter, Nora, völlig ungestört in einer Wurfnische verbracht. Seit Ende Jänner begeistert Finja die Besucher in Schönbrunn bei ihren neugierigen Entdeckungstouren durch das Eisbärengehege. Mittlerweile hat sie von ihrer Mutter gelernt, Fische, die die Tierpfleger ins Becken werfen, wieder heraufzutauchen.

Nasenbär

Zwillingsnachwuchs gab es am 4. Juni bei den Weißrüssel-Nasenbären. „Bei der Geburt messen die kleinen Nasenbären von der Nasenspitze bis zum Po etwa zehn Zentimeter. Sie sind blind und taub und werden in den ersten Wochen in einem Nest versorgt“, so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Mittlerweile unternehmen die beiden kleinen Nasenbären ihre ersten Ausflüge, allerdings auf noch wackligen Beinen. Entfernen sie sich mehr als einen Meter von ihrem Nest, holt Mama Nasenbär, genannt Puppe, sie zurück ins Netz, berichtet Tierpflegerin Michaela Hofmann. Sie werden noch gesäugt, interessieren sich aber auch schon für süßes Obst wie Weintrauben und Birnen.

Zwergseidenaffe

Am 2. April ist das Jungtier, nach viereinhalb Monaten Tragzeit, zur Welt gekommen. Zwergseidenaffen werden nur etwa 15 Zentimeter groß und sind damit die kleinsten Affen der Welt. „Bei der Geburt war das Tier nur so groß wie ein Daumen“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Die Eltern, Timida und Goliath, kümmern sich gemeinsam um ihren Nachwuchs. „Meist trägt der Vater oder ein älteres Geschwister das Kleine auf dem Rücken. Es unternimmt aber bereits erste eigene Kletterversuche.“ Heimisch sind die Zwergseidenaffen in den Regenwäldern Südamerikas. Sie ernähren sich vorwiegend von Baumsäften und fressen Insekten, die von den Baumsäften angelockt werden.

Elefantin Kibali

Die Älteste der auf diesen Seiten vorgestellten Tiere ist das Elefantenmädchen Kibali. Sie hat am 13. Juli ihren ersten Geburtstag gefeiert. Und natürlich so, wie es sich für ein Elefantenkind gehört. Denn ihre Tierpfleger wissen genau, was Kibali am liebsten mag. „Kibali liebt es, geduscht zu werden. Sie läuft freudig durch den Wasserstrahl, versucht, ihn mit dem Rüssel zu fangen, und lässt sich das Wasser auf den Rücken prasseln. Danach wälzt sie sich liebend gern im Schlamm“, erzählt Elefantenrevierleiter Andreas Buberl. Ihre Tierpfleger beschreiben sie als besonders aufgewecktes und neugieriges Elefantenjungtier.

Bei ihrer Geburt wog sie 90 Kilogramm, mittlerweile bringt sie schon 312 Kilogramm auf die Waage. Sie hat also ihr Geburtsgewicht schon mehr als verdreifacht. Für Elefantenmama Numbi ist Kibali nach Kibo und Tuluba bereits der dritte Nachwuchs. Inzwischen ist auch ihr rechter Stoßzahn schon durchgebrochen, sehen kann man ihn aber noch nicht.
Elefanten sind Pflanzenfresser, im Zoo ernähren sie sich vor allem von Heu, als Belohnung bekommen sie Obst und Gemüse.

Wusstest du schon, dass . . .

. . . bereits im Jahr 1452 der erste „Tiergarten“ im Stadtgraben von Wien eingerichtet wurde. Im Jahr 1552 war in Wien zum ersten Mal ein Elefant zu sehen. Seit dem Jahr 1642 ist der Name „Schönbrunn“ erstmals urkundlich nachweisbar. 

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