Coronavirus

Infektionszahlen in Spanien und Frankreich auf Rekordniveau

In Spanien und Frankreich steigen die Corona-Infektionen rapide. In Spanien gab es innerhalb eines Tages 3650 Neuinfektionen, in Frankreich gar 4600.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa steigt stark an, vor allem in Spanien und Frankreich. Innerhalb eines Tages seien 3650 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag in Madrid mit. Es war bereits der dritte Tag in Folge mit mehr als 3000 neuen Fällen. Eine Marke, die zuletzt am 1. Mai übertroffen worden war.

Noch im Juni - kurz vor Ende des Corona-Notstands und einer strengen Regelung des Lockdown - waren zeitweise deutlich weniger als hundert Neuinfektionen registriert worden. Seit Anfang Juli steigt die Zahl aber wieder nahezu konstant.

Anstieg vor allem bei jungen Menschen

Die Gesamtzahl der Infizierten stieg in Spanien auf rund 386.000. In den vergangenen sieben Tagen starben 125 Menschen mit Covid-19, insgesamt starben 28.838 Menschen. "Niemand soll sich etwas vormachen. Es läuft nicht gut", warnte der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simon. Trotzdem betonte er, Spanien habe die Pandemie mit Ausnahme von wenigen Gebieten im Griff. Vor allem Besucher von Nachtlokalen sowie Teilnehmer an Privatpartys seien nun von einer Infektion betroffen. Das Durchschnittsalter der Infizierten sinke, wie auch in Österreich, von Woche zu Woche. Aktuell liege es bei 38 Jahren. Bei den meisten Betroffenen verlaufe die Infektion deshalb ohne Symptome.

Der Anstieg der Neuinfektionen bereitet vor allem in der Region Madrid im Zentrum sowie im Baskenland, in Navarra und in Aragonien im Norden und Nordosten des Landes Sorgen. Allein auf Madrid entfielen den amtlichen Angaben zufolge etwa ein Drittel aller am Freitag gemeldeten Neuinfektionen, knapp 1.200. Die Gesundheitsbehörden empfahlen den Bewohnern der am stärksten betroffenen Gebiete Usera, Carabanchel und Vallecas - alles Arbeiterviertel im Süden der Hauptstadt - die eigenen vier Wände möglichst selten zu verlassen.

Auch Frankreich warnt vor zweiter Welle

Das französische Gesundheitsministerium meldete am Freitag indes 4586 Neuinfektionen - der höchste Stand seit Ende des Lockdown im Mai. Besonders betroffen sind Paris sowie die Regionen um die Mittelmeer-Städte Marseille und Nizza. Besonders stark sei der Anstieg sei auch hier bei jungen Erwachsenen, betonte die Pariser Behörde. Mit mehr als 30.450 Todesfällen ist Frankreich in Europa eines der am stärksten
betroffenen Länder.

Als Gegenmittel setzt die Regierung auf eine Maskenpflicht in Unternehmen und Schulen. Ungeachtet der rasch steigenden Infektionszahlen hält die französische Regierung an der Wiedereröffnung aller Schulen zum 1. September fest. Nach Angaben von Bildungsminister Michel Blanquer müssen Schüler ab elf Jahren sowie Lehrer verpflichtend einen Mund-Nasen-Schutz im Unterricht tragen. Das soll nun selbst dann
gelten, wenn der Mindestabstand von einem Meter eingehalten wird.
Damit könnten zwei Ziele erfüllt werden, betonte Blanquer: "Schutz
für alle und Bildung für alle".

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