Das Buch zweier bester Freundinnen, die selbst in Therapie gegangen sind, um ihre langjährige Freundschaft zu retten, erobert derzeit die Bestsellerlisten in den USA.
Freunde begleiten uns oft länger als Ehepartner oder Eltern. Sie kennen die dunkelsten Geheimnisse des anderen und sind die besten Tennispartner oder Seelentröster, Zechkumpanen oder Reisebegleiter, Fans und Kritiker. Und fast immer da, wenn man sie braucht. Die beiden US-Amerikanerinnen Aminatou Sow und Ann Friedman haben der Freundschaft jetzt eine gut 200 Seiten lange Liebeserklärung gemacht. In ihrem Buch „Big Friendship: How We Keep Each Other Close“ (Dicke Freundschaft – Wie wir es schaffen, einander nahe zu bleiben) erzählen die beiden Moderatorinnen des Podcasts „Call Your Girlfriend“ (Ruf Deine Freundin an) von ihrer eigenen Freundschaft. Die im Lauf von zehn Jahren viele Hürden zu überwinden hatte und von beiden trotzdem nie aufgegeben wurde.
Eine dieser Hürden war die räumliche Entfernung, in der beide während des Großteils der Jahre lebten – teilweise sogar an unterschiedlichen Küsten der USA. Und auch ihre unterschiedlichen Hautfarben stellten die beiden immer wieder vor Herausforderungen.
Als sie im Vorjahr ihr Buch geschrieben haben, hätten sie sich nicht träumen lassen, dass sie es innerhalb kürzester Zeit auf die Bestsellerliste der „New York Times“ schaffen – und wie sehr sie mit der Veröffentlichung im vergangenen Monat einen Nerv treffen würden. Denn in der Coronazeit haben viele beste Freunde ganz neu lernen müssen, Freundschaften auf Distanz zu leben und zu erhalten. Was zu jeder Menge Kränkungen, Verlassensängsten und Vorwürfen führte, die das Miteinander in dieser angespannten Zeit nicht leichter machten. Und zu der Frage, welchen Wert Freundschaften haben und wie man sie in einer sich ständig verändernden Welt erhält und ihnen neue Bedeutung zukommen lässt.