Lokalaugenschein

Gedränge in der Getreidegasse: Die langsame Rückkehr des Tourismus

SALZBURGER FESTSPIELE 2020: JEDERMANN-TAG AUF DEM KAPITELPLATZ
SALZBURGER FESTSPIELE 2020: JEDERMANN-TAG AUF DEM KAPITELPLATZAPA/BARBARA GINDL
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In der Stadt Salzburg sind die Touristen zurück – zumindest auf den ersten Blick.

In der Getreidegasse drängen sich die Menschen, die Parkplätze sind voll, der Stau auf den Zufahrtsstraßen in die Innenstadt beschränkt sich nicht mehr nur auf Regentage. In den Gastgärten ist selten ein Platz zu bekommen, am Abend bummeln festlich Gekleidete in Richtung Festspielhaus. Vor Museen wie dem „Haus der Natur“ oder vor der Festungsbahn bilden sich manchmal Warteschlangen. Wenn man in diesen Tagen durch die Stadt Salzburg spaziert, bekommt man den Eindruck, der Tourismus hat Corona hinter sich gelassen.
Doch das, was auf den ersten Blick nach ganz normalem Festspielsommer aussieht, täuscht. Wer genauer hinsieht, merkt rasch, wie brüchig das Eis ist, auf dem sich Gastgeber und Gäste derzeit bewegen.

Es sind hauptsächlich Österreicher, Deutsche und Schweizer, die derzeit in der Stadt unterwegs sind, sagt Bert Brugger, der Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft der Stadt Salzburg, im Gespräch mit der „Presse“. Das internationale Publikum, das in Salzburg normalerweise gerade im Sommer stark vertreten sei, fehle. Immerhin seien es gerade die Asiaten und Amerikaner, die mit Busgruppen durch Europa touren und zum Teil auch viel Geld in luxuriösen Geschäften lassen, weiß Brugger. Das seien Umsätze, die jetzt fehlten. Die Zahlen sprechen für sich: Kommen in „normalen“ Sommern 120 bis 130 Busse pro Tag, sind es jetzt zwei bis drei. „Der Bustourismus ist zum Erliegen gekommen“, sagt der Tourismuschef.
Ein weiterer Grund für die Diskrepanz zwischen dem Trubel in der Stadt und den nicht ganz so gut gefüllten Hotelbetten: Viele Gäste, die an den Seen oder in den Bergen Urlaub machen, kommen für ein oder zwei Ausflüge in die Stadt. Auch das schlägt sich in den Zahlen nieder: Die Stadt Salzburg hat im Juli und August bisher jeweils rund 400.000 Nächtigungen verzeichnet. „Heuer werden es mit Glück 200.000“, schätzt der Tourismuschef.

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